Die Intensivierung der Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten hat zu einem hohen Verlust an Artenvielfalt in den Kulturlandschaften in Deutschland geführt. Zum Schutz von Kornblume, Mohn, Kamille und weiteren stark gefährdeten Ackerwildkräutern wurde 2009 das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt „100 Äcker für die Vielfalt“ initiiert. Im Rahmen dieses Vorhabens gelang es den Pflanzenökologen Dr. Stefan Meyer und Prof. Dr. Christoph Leuschner von der Universität Göttingen mit ihren Projektpartnern von der Universität Kassel und dem Deutschen Verband für Landespflege, 112 Ackerflächen mit 480 Hektar Flächenumfang in ganz Deutschland langfristig für den Schutz von Ackerwildkräutern zu sichern.
Das nun erschienene Buch „100 Äcker für die Vielfalt“ dokumentiert die vielfältigen Initiativen zur Förderung der Ackerwildkräuter in Deutschland. Gleichzeitig bietet es Einblick in die Ursachen ihrer aktuellen Verarmung und zeigt Möglichkeiten zum langfristigen Erhalt dieser Flora auf. Das Buch ist im Universitätsverlag Göttingen erschienen.
Ziel des Projekts war es, dem voranschreitenden Schwund der Ackerwildkräuter durch ein Netz von Schutzflächen langfristig zu begegnen. Der Pflanzenbau auf den Schutzäckern erfolgt ohne Herbizide und mit einer Bewirtschaftung, die sich an den Bedürfnissen von Adonisröschen, Sandmohn, Rittersporn, Frauenspiegel und Co orientiert. „Die Schutzäcker sollen Zentren für eine Wiederausbreitung der Arten sein“, so Dr. Meyer. Weitere Informationen zum Projekt sind unter http://www.schutzacker.de zu finden.