Während die Getreidebauern derzeit auf sonniges, warmes Wetter warten, freuen sich die Waldbesitzer über die feuchte Witterung. Denn Borkenkäfer mögen Hitze und Trockenheit, Entwarnung brachten die Regentage trotzdem nicht.
Der Bayerische Bauernverband fordert daher die Waldbesitzer auf, weiterhin mit größter Aufmerksamkeit ihre Wälder auf Befall zu kontrollieren, um damit die weitere Ausbreitung des Schädlings bestmöglich einzudämmen. „Einzig und allein eine saubere Waldwirtschaft kann den Befallsdruck auf die nach wie vor geschwächten Bestände verringern“, sagt Johann Koch, Waldreferent beim Bayerischen Bauernverband. „Wir bitten daher alle Waldbesitzer, befallene Bäume umgehend und konsequent aufzuarbeiten und weiträumig aus dem Wald abzutransportieren.“ Die Kronen und Äste befallener Bäume sollten idealerweise gehäckselt werden.
Zwar hat das feuchte Frühjahr die Entwicklung der Borkenkäfer in Bayern gebremst, aber nicht gestoppt. „Wenn sich die meisten über Badewetter freuen, herrscht aktuell bei den Waldbauern in vielen bayerischen Regionen höchste Alarmstufe, denn dann schwärmen die Schädlinge besonders gern aus“, sagt Koch. Schon jetzt herrsche im Wald ein sehr hoher Käferbefall, der allerdings nicht immer leicht zu erkennen ist. Denn aufgrund des vielen Regens bleiben die Baumkronen lange grün, auch wenn die Rinde längst abgefallen ist. „Ein klares Zeichen für einen Befall ist Bohrmehl, das sich rund um den Stammfuß sammelt“, sagt Koch.
Das Sturmtief Niklas im März letzten Jahres und der trockene, heiße Sommer 2015 haben die Wälder in Bayern geschwächt. In der Folge konnten sich die Fichtenborkenkäfer in einigen Regionen stark vermehren und im Boden sowie unter der Rinde befallener Fichten überwintern. Deshalb hatte heuer schon der erste Schwärmflug im April für eine starke Vermehrung gesorgt.
Unterstützung mit Rat und Tat finden die Waldbesitzer bei den Forstzusammenschlüssen und den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Informationen zum Borkenkäfer, wie man die Befallsmerkmale erkennt und zur Entwicklung des Befallgeschehens finden Sie tagesaktuell unter www.borkenkaefer.org. (BBV)