Flora Afrika: Über 5000 afrikanische Pflanzenarten in Datenbank illustriert

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Der Online-Fotoführer „African Plants“ wächst kontinuierlich: Kürzlich hat die Senckenberg-Datenbank die 5000er-Marke der illustrierten Pflanzenarten geknackt. Damit bildet die öffentlich zugängliche Fotosammlung etwa 10% der bekannten Pflanzenarten im kontinentalen Afrika ab. Derzeit werden weitere Fotos aus dem schwer zugänglichen Zentralafrika ergänzt und stehen so Hobbybotanikern, Afrika-Reisenden und Wissenschaftlern gleichermaßen zur Verfügung.

Das Sandelholzgewächs Aptandra zenkeri, die Tagblume Commelina aspera und die Tropenpflanze Pollia condensata, deren Beeren dank einer besonderen Oberflächenstruktur im kräftigen metallisch-Blau erstrahlen – Dies sind nur einige der Neuzugänge, die aktuell im Online-Fotoführer „African Plants – A Photo Guide“ zu finden sind. „Wir haben die Datenbank im Jahr 2008 ins Leben gerufen, weil die Flora Afrikas zwar vielfältig und spannend, entsprechende Bestimmungsliteratur aber Mangelware ist“, erklärt Dr. Stefan Dressler aus der Abteilung Botanik und molekulare Evolutionsforschung am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt.

Nun wurde die 5000er-Marke der in der Online-Sammlung abgebildeten Pflanzenarten geknackt. „Damit haben wir etwa 10% aller bekannten Pflanzenarten des kontinentalen Afrikas in unserer Foto-Datenbank erfasst.“, freut sich Dressler.

Der Frankfurter Botaniker hat den Fotoführer gemeinsam mit seinen Kollegen Dr. Marco Schmidt und Prof. Dr. Georg Zizka entwickelt. Die Datenbank erlaubt die Suche nach wissenschaftlichen, aber auch nach Trivialnamen sowie nach 18 verschiedenen Merkmalen wie Blütenfarbe, Art der Früchte oder Anordnung der Blätter. So kann das Online-Verzeichnis nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch von Hobby-Botanikern oder Touristen genutzt werden.

„Wir finden es toll, dass unser Projekt so großen Anklang findet – innerhalb der letzten zwei Jahre haben über 55.000 Personen die Datenbank besucht. Bei einer geschätzten Anzahl von 45.000 bis 60.000 Pflanzenarten in Afrika sind wir aber auch weiterhin auf die Hilfe von Hobby-Fotografen, Touristen, Bürgerwissenschaftlern und Kollegen angewiesen“, erläutert Dressler und fährt fort: „Besonders in Zentralafrika ist es – auch aufgrund der politischen Verhältnisse – schwer an Fotomaterial zu gelangen.“

Um so mehr freute es die Frankfurter Botaniker, dass ihnen kürzlich ein Datensatz mit mehr als 8000 Fotos aus dem zentralafrikanischen Kongo-Becken von einem schottischen Kollegen vom Royal Botanic Garden Edinburgh zur Verfügung gestellt wurde. Dressler hierzu: „Im Moment werden diese Fotos wissenschaftlich überprüft, zugeordnet und dann in der Datenbank – für jedermann sichtbar – online gestellt.“ (SENCKENBERG)