Die Pflaumenernte in Nordrhein-Westfalen ist in vollem Gange. Das kalte Wetter in der Blütezeit hat je nach Lage und Sorten zu einem etwas geringen Fruchtansatz geführt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.
Die ersten Pflaumensorten sind bereits vollständig geerntet. Jetzt gibt es die etwas kleineren, gelben Mirabellen, die wegen ihres feinen Aromas für Konfitüre und Kompott geschätzt werden, aber auch die aromatischen und großfruchtigen Zwetschensorten. Sie eignen sich ebenfalls sehr gut für Desserts und Pflaumenmus. Hauszwetschen werden wegen ihres intensiven Geschmacks und ihrer Festigkeit besonders gern für Pflaumenkuchen verwendet. Deren Ernte beginnt Mitte/Ende August. Bei den Hauszwetschen sind keine großen Erntemengen zu erwarten. Aufgrund des geringen Fruchtbehangs sind die Früchte allerdings recht groß.
Pflaumen und Zwetschen unterscheiden sich vor allem durch ihre Form. Pflaumen sind rundlich-oval und haben eine ausgeprägte Bauchnaht. Die länglich-ovalen Zwetschen sind ohne Furche oder Naht und besitzen ein spitzes Ende. Ihr Fruchtfleisch ist fester und leicht vom Stein zu lösen. Zu diesem Steinobst zählen auch die gelben, runden Mirabellen, die grünlich-gelben, runden Reineclauden und die Japanischen Pflaumen. So sehr die Früchte in Form, Farbe, Größe, und Geschmack variieren, so vielseitig sind auch ihre Verwendungsmöglichkeiten. Sie eignen sich für Kuchen und Desserts, zum Einkochen oder können zu Pflaumenmus sowie im Rumtopf verarbeitet werden.
In Nordrhein-Westfalen werden auf einer Fläche von 160 Hektar Pflaumen und Zwetschen angebaut. Die etwa 50 Obstbaubetriebe kultivieren ein breites Sortenspektrum. So steht dem Verbraucher über die gesamte Saison von Juli bis Oktober stets frische Ware zur Verfügung. Die meisten Obstbauern vermarkten direkt über Hofläden und Marktstände. Dafür ernten sie gut ausgereifte Früchte, die besonders aromatisch schmecken. Ein Teil der köstlichen Früchte wird auch industriell verarbeitet und zum Beispiel für die Herstellung von Pflaumenmus verwendet.
Hauptanbauregionen in Deutschland sind Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Diese verfügen über eine Anbaufläche von zusammen 3.000 ha, was etwa 60% der Gesamtanbaufläche in Deutschland entspricht. Mit etwa 40.000 t jährlicher Produktionsmenge im Durchschnitt ist der Standort Deutschland ein wichtiges Anbauland in Europa. (lwknrw)