Die lange Saison der Heidekräuter vom Niederrhein beginnt: Bis in den Mai hinein blühen sie in warmen Farben in Beeten und Pflanzgefäßen. Die Vielfalt mit allein rund 20 europäischen Arten und hunderten von Sorten ist groß. Dabei setzen die Gärtner vom Niederrhein vor allem auf die früh blühende Besenheide (botanischer Name: Calluna vulgaris) und die später startende Schnee- oder Winterheide (Erica carnea). Beide Sorten sind sehr robust, genügsam und blühfreudig.
Sommerheide lockt Bienen an
Heidepflanzen gehören traditionell zu den wichtigsten Gartenbauprodukten aus heimischer Freiland-Produktion. „Schon vor der Blüte sehen die Pflanzen durch ihre unterschiedlichen Laubfarben von hellgrün bis fast schwarz sehr schön aus“, sagt Hanni Teloy. Im Gartenbaubetrieb der Teloys in Geldern am Niederrhein nahe der Niederländischen Grenze beginnt die Saison im August mit Irischer Glockenheide (Daboecia). Sie besticht durch relativ große Einzelblüten. Wenig später folgt die heimische Besenheide, die auch Sommerheide genannt wird. Der verzweigte, kleine Strauch wächst langsam und hat immergrüne, ledrige Blätter. An rund zehn Zentimeter langen Trauben sitzen die kleinen Blüten dicht an dicht. Sie sind sternförmig und bilden reichlich Nektar, der Bienen und Schmetterlinge anlockt. „Um einen attraktiven Blütenteppich zu bekommen, wie es ihn in der Natur gibt, empfehlen wir, Heidekraut in Gruppen zu pflanzen“, sagt die Gärtnerin. Profis setzen acht bis zwölf Pflanzen als Bodendecker auf einen Quadratmeter.
Knospenheide ist widerstandsfähiger
Eine Besonderheit ist die Knospenheide: Sie ist in 40-jähriger Züchtungsarbeit aus der Besenheide entstanden. „Sie blüht nicht auf und kann deshalb auch nicht verblühen“, sagt Teloy. Die geschlossenen Knospen mit den kräftig gefärbten Kelchblättern eigenen sich auch für Trockengestecke. In Beeten und Balkonkästen sorgen die Blüten in den klassischen Heidefarben Rosa, Lila, Rot und Weiß den ganzen Winter über – bis in den März hinein – für Farbe. Für zusätzliche Kontraste gibt es gelblaubige Sorten und neue Züchtungen ohne Blüten, die durch ihren bizarren Wuchs für ungewöhnliche Struktur in Kästen und Kübeln sorgen. „Fast jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu – und wir freuen uns immer wieder über diese Vielfalt“, sagt Teloy. Wer es noch bunter mag: Es gibt auch Varianten, wo mehrere Sorten in einem Topf wachsen. Zwei- und dreifarbig erzeugen sie auf kleinstem Raum in Kübeln und Kästen eine große Wirkung. Dabei verträgt die Kospenheide problemlos Temperaturen bis zu minus zehn Grad.
Winterheide blüht später
Beliebt ist eine Kombination der früh blühenden Besenheide mit der später blühenden Winterheide (Erica carnea), die auch starken Frost verträgt. Sie ist ab September im Handel erhältlich, sagt Teloy. Die ersten Blüten in Weiß, Rosa oder Rot öffnen sich ab November und sehen im Gegensatz zu den sternförmigen Calluna-Blüten glockenförmig aus. Die Hauptblütezeit dauert von Dezember bis in den April. Winterheide gedeiht am besten auf torfhaltigem Boden, kommt aber auch mit typischer Gartenerde zurecht. Als dauerhafter Bodendecker eignet sie sich besonders gut für halbschattige Standorte, wo sie im Sommer nicht der Mittagssonne ausgesetzt ist.
Englische Heide wächst buschig
Die Englische Heide (Erika darleyensis) ist als Kreuzung aus der heimischen Schneeheide und der aus wärmeren Gefilden stammenden Purpur-Heide (Erica erigena) entstanden. Die Pflanzen wachsen zu kompakten Büschen heran und werden in England für niedrige Hecken verwendet. Die Blüten in kräftigen Farben zeigen sich von Oktober bis Mai, sofern die Pflanze einen geschützten Standort hat, und lassen sich gut mit Frühlingsblühern kombinieren. Dabei wird die Blütenfarbe immer intensiver, je älter die Englische Heide ist.
Tipps, Bastel-Anleitungen und Wissenswertes zum Thema Heide gibt es im Internet unter www.heidetrends.de