NRW-Umweltminister Johannes Remmel hat heute, 11. September, das neue Nationalpark-Zentrum Eifel mit der Erlebnisausstellung "Wildnis(t)räume" eröffnet. Auf 2.000 qm Fläche bietet die Ausstellung sieben Themenbereiche rund um den einzigen Nationalpark Nordrhein-Westfalens. "Der Nationalpark mit seinem neuen Zentrum ist die ersten Adresse, wenn es um Wildnis in Nordrhein-Westfalen geht“, sagte Minister Remmel. "Es ist beachtlich, was hier in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt worden ist. Das Konzept ist rund und bietet den Besucherinnen und Besuchern spannende Erlebnisse, überraschende Informationen und bei Interesse ergänzende Angebote und Programme."
Realisiert wurde das Nationalpark-Zentrum im Rahmen der Konversion der ehemaligen NS-"Ordensburg" zum "Forum Vogelsang IP", das heute eine internationale Begegnungs- und Bildungsstätte ist. Neben der Nationalparkausstellung wurden hier auch die NS-Dokumentation, das Besucherzentrum mit weiterführenden Informationen zu Standort und Umgebung sowie die Gastronomie eröffnet.
Das Nationalpark-Zentrum bietet attraktive Panoramablicke auf den Urftsee und auf das Waldgebiet Kermeter, einen der ökologischen Schätze des Nationalparks Eifel. Die Ausstellung ist mehrsprachig und barrierefrei gestaltet. Betreiber ist das Nationalparkforstamt Eifel, das zum Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen gehört. „Wir machen mit der Ausstellung die Vielfalt von Wald und Wildnis mit allen Sinnen erlebbar. Wald und Holz NRW präsentiert die Faszination der heimischen Natur“, sagte Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW. Die Besucherinnen und Besucher erleben hier die Vielfalt der heimischen Rotbuchen-Wälder, Wasserwelten und außergewöhnliche Sinnesleistungen in der Natur. Die Ausstellung zeigt die Wildnis und die natürliche Dynamik unserer Wälder mit beeindruckenden Inszenierungen. So bietet die Ausstellung vielfältige Erlebnisse von Hörstationen über Tierpräparate und -modelle zum Anfassen, tastbare Landkarten und Globen bis zu interaktiven Spielen und einem 3D-Film zur Waldentstehung. Die aufwendige und neuartige Inszenierung "Zauber der Wildnis" lädt die Gäste zum Staunen und Träumen ein – wer hier inne hält, wird mit besonderen Entdeckungen belohnt. Im Sinne der Internationalität des Standortes werden nicht nur der Nationalpark Eifel, sondern auch globale Zusammenhänge des Schutzes von Natur und Umwelt angesprochen. Die Gäste werden zur Reflexion über das eigene Naturverständnis und das Phänomen Wildnis angeregt. "Das Konzept des Nationalpark-Zentrums überzeugt. Es dient nicht nur der Wissensvermittlung. Sinneseindrücke, Perspektivwechsel und Aha-Erlebnisse regen Gefühl, Bewusstsein und Verständnis für die Natur gleichermaßen an. Wer auf diese Weise erkennt, dass alles voneinander abhängt, bei dem wächst auch die Bereitschaft, das eigene Handeln zu überdenken, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und den Planeten Erde nicht über seine Grenzen hinaus zu beanspruchen", sagte Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) anlässlich der Eröffnungsfeier.
"Vogelsang soll ein Ort der Vielfalt, des Friedens und der Begegnung werden. Hierzu leistet das Nationalpark-Zentrum Eifel einen wertvollen Beitrag. Als nächste Schritte des Umweltministeriums sind die Realisierung eines Jugendwaldheims bzw. Natur-Erlebnis-Treffs und der Umzug der Nationalparkverwaltung vorgesehen", kündigte Minister Remmel an. Beide Nutzungen sollen durch eine Erweiterung des Redoute-Gebäudes gemeinsam realisiert werden. Fotos von der Eröffnungsveranstaltung können Sie unter www.nationalpark-eifel.de herunterladen.
Hintergrund
Das Nationalpark-Zentrum Eifel wurde mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert und mit der Unterstützung von TRIAD Berlin Projektgesellschaft sowie einer Vielzahl weiterer Firmen und Experten realisiert. Es ist eine Einrichtung des Nationalparkforstamts Eifel. Gemeinsam mit fünf Nationalpark-Toren und zahlreichen Infopunkten in bestehenden Besucherschwerpunkten der Region bildet es das Informationsnetz rund um den Nationalpark Eifel.
Eingerichtet wurde der Nationalpark Eifel zum 1. Januar 2004. Das Schutzgebiet an der belgischen Grenze hat eine Größe von rund 107 Quadratkilometern. Mehr als 8.700 Arten wurden in dem Schutzgebiet bereits nachgewiesen. Mit seinen vielfältigen Naturerlebnis- und Umweltbildungsangeboten gibt der Nationalpark auch Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass die regionalökonomischen Effekte des Nationalparks im Tourismus rechnerisch mittlerweile fast 700 Arbeitsplätzen entsprechen.