Was macht eigentlich ein Profi-Gärtner im Frühjahr?

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Im Frühjahr blüht nicht nur die Natur auf, auch für Menschen mit Gärtnerberuf ist der Saisonstart eine spannende Jahreszeit. Beet- und Balkonblumen müssen vorgezogen, Obstbäume beschnitten, Frühblüher verkauft und Grünflächen auf Vordermann gebracht werden. Dank ihrer abwechslungsreichen Aufgaben wird es Gärtnern – egal auf welche Fachrichtung sie spezialisiert sind – ganz sicher nicht langweilig.

Vorbereitung für die neue Saison
Schon lange bevor die Bäume ihr frisches Grün zeigen, beginnt für Gärtner die neue Saison. Im Handel gibt es bereits Tulpen, Primeln, Hyazinthen und andere Frühblüher, die in den Gewächshäusern der Zierpflanzengärtner vorgezogen wurden. Auch Geranien, Petunien und Fuchsien, die erst nach den letzten Nachtfrösten ins Freie dürfen, wachsen bereits unter fachkundiger Pflege als Jungpflanzen heran. Gärtner steuern dabei mit Hilfe moderner Klimatechnik die Entwicklung, so dass die Pflanzen Ende April mit ersten geöffneten Blüten in den Handel kommen. Währenddessen putzen Verkaufsgärtner im Frühjahr die Hallen und Freiflächen heraus und sortieren die frischen Pflanzen ein. So sorgen sie dafür, dass Blumenfreunde rechtzeitig zu Saisonbeginn ein besonderes Sortiment im Fachhandel vorfinden.

Säeen, pikieren und ernten
Unterdessen geht im Obstbau der Frühjahrsschnitt von Bäumen und Beerensträuchern dem Ende entgegen. Diese Arbeiten müssen erledigt sein, bevor die Gehölze neu austreiben. Abhängig vom Wetter wird jetzt Pflanzenschutz in den Plantagen ausgebracht, beispielsweise gegen Schorf bei Äpfeln und Birnen. Im Gemüsebau ist im Frühjahr Aussäen und Pikieren angesagt. So nennen Gärtner das einzelne Verpflanzen von Sämlingen. Der erste Salat, angebaut unter Glas, kann bereits geerntet werden. Im warmen Gewächshaus ziehen die Gärtner zudem Gurken, Tomaten und Paprika heran. Und auf den Spargelfeldern werden Dämme hochgezogen, um später die langen, weißen Triebe stechen zu können.

Rückschnitt steht an
Die Baumschulgärtner bringen im Frühjahr die Kronen der Bäume in Form, binden Triebe an und schneiden heraus, was erfroren ist. Moderne Maschinen wie Hebebühne und Druckluftschere erleichtern ihnen dabei die Arbeit. Zudem pflanzen die Baumschulgärtner im Frühjahr Junggehölze und Stecklinge in den maschinell vorbereiteten Boden, um sie in den kommenden Jahren zu hochwertigen Gehölzen zu erziehen. Staudengärtner sind im Frühjahr mit Rückschnitt der winterharten, mehrjährigen Pflanzen beschäftigt. Größere Exemplare werden geteilt und umgetopft, um die Pflanzen zu verjüngen und die Blütenbildung anzuregen. Mit gezielter Düngung sorgen Staudengärtner dafür, dass die Pflanzen prächtig austreiben.

Arbeiten mit der Natur
Für Friedhofsgärtner ist es nun an der Zeit, die Wintereindeckung auf den Gräbern zu entfernen. Mit ihren Pflegearbeiten und Neupflanzungen sorgen sie dafür, dass die gärtnerische Anlage einen würdevollen Rahmen für Trauer und Erinnerung bietet. Im Garten- und Landschaftsbau laufen die Arbeiten nach der Winterpause mit neuem Elan an. Es wird gepflanzt, gepflastert und gebaut. Landschaftsgärtner legen Beete und Rasenflächen an, pflanzen Bäume und bringen Hecken in Form. Wie in allen Fachrichtungen des Gartenbaus arbeiten sie mit der Natur für eine schönere Umwelt. (GMH)