Im vergangenen Jahr haben die Bundesbürger pro Kopf 88,7 kg Obst für 180,78 Euro eingekauft. Äpfel und Bananen standen dabei wie immer ganz oben. Melonen und Trauben sind die Gewinner in den vergangenen drei Jahren. Beim Frischgemüse wurden 71,7 kg für 173,54 Euro eingekauft, darunter – auch wie immer – am meisten Tomaten. Möhren und Zwiebeln sind auf den Plätzen zwei und drei wieder auf das Niveau von 2014 zurückgekehrt.
Doch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung verzeichnet in ihrem 13. Ernährungsbericht einen weiteren Rückgang beim Verzehr von Obst und Gemüse. Werbemaßnahmen scheinen an den Kunden abzuprallen. Dieter Krauß, Präsident des Deutschen Fruchthandelsverbandes, sagte auf der Branchenmesse Fruit Logistica in Berlin, es gebe das „emotionale Problem, dass Obst und Gemüse nicht ihren entsprechenden Stellenwert einnehmen“. Äpfel, Birnen und Kohl sind „eben nicht sexy genug“. Doch der Lebensmittelhandel übernehme die Verantwortung und modernisiere seine Frischeabteilungen. Die Branche müsse weiterhin an Emotionen und Werbetrends jenseits des Produktes arbeiten.
Obst und Gemüse werden mittlerweile auf unterschiedlichste Weisen unter die Käufer gebracht – als verarbeitete Produkte und to go zum Beispiel. Für die Verbreitung eines positiven Images sorgen auch Gesundheitsbewusste in den sozialen Medien. Dieses Up-Trading hat die Branche erfasst, erläuterte Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). Den Konsum müsse man nicht nach der „Kilo-Mentalität“ messen. „Das führt uns in die Irre.“ Denn Obst und Gemüse sind keine „Massenware“. So sind Beeren der neue Trend. Sie werden von den Kunden aber nicht in Massen genossen. Auch die smart verpackte Snack-Tomate für unterwegs und der Picknick-Apfel sind gerade erst dabei, die Kunden zu erobern. (Quelle: www.bzfe.de)