Mit Wasser mehr Lebensqualität in der Stadt

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Wasser positiv erlebbar machen. Es in die Gestaltung der Wohn- und Siedlungsbereiche einbinden. Dabei Nachhaltigkeit und Hochwasserschutz berücksichtigen. So in etwa lässt sich der interdisziplinäre Ansatz des „Water Sensitive Urban Design“ (WSUD) auf den Punkt bringen. Damit beschäftigten sich die Wassertage Münster 2017 an der FH Münster, die unter dem Motto „Wasser in Deiner Stadt von morgen“ standen.

Prof. Dr. Mathias Uhl vom Institut für Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der FH Münster, der die Tagung koordiniert hatte, fasste die übergeordnete Fragestellung so zusammen: „Wie kann Wasser trotz seiner Janusköpfigkeit – es ist lebensnotwendig, kann aber auch gefährlich sein – zur Lebensqualität in unseren Städten beitragen?“ Zwei Tage lang diskutierten insgesamt 200 Teilnehmer, darunter Forscher, Politiker, Praktiker, Studierende und interessierte Bürger, wie Wasser zukünftig bei der Stadtplanung am besten berücksichtigt werden sollte.

Neuerungen in der Wasser- und Nachhaltigkeitspolitik des Landes erläuterte Peter Knitsch vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium. „Wir haben verschiedene Akteure ins Boot geholt und gemeinsam einen strategischen und langfristigen Masterplan Wasser erarbeitet“, sagte der Staatssekretär. Zu den neun Schwerpunkten dieses Plans gehören unter anderem die Anpassung an Klimafolgen, der Gewässerschutz und die Umweltwirtschaft mit ihren vielen tausend Arbeitsplätzen. „Wasser ist kein Randthema und keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Thema, das stärker im Bewusstsein der Menschen verankert und von allen mitgestaltet werden muss“, so Knitsch.

Neben der Wasserpolitik des Landes und aktuellen Forschungsergebnissen standen auch Beispiele für deren tatsächliche Umsetzung in die Praxis auf dem Programm der Tagung. Modellcharakter hat etwa das neue Oxford-Quartier in Münster, an dessen Planung mit den Professoren Uhl und Joachim Schultz-Granberg vom Department Städtebau am Fachbereich Architektur, der Münster School of Architecture (MSA), zwei Experten der Hochschule maßgeblich beteiligt sind. „Schneller kann man den Praxistransfer von Innovationen nicht hinbekommen“, ist Uhl überzeugt. „Wir wenden die Ergebnisse unserer verschiedenen Projekte hier direkt an.“Zum Programm der Tagung gehörten zudem vier Workshops rund um das Thema wasserorientierte Stadtplanung, die alle restlos ausgebucht waren. Sehr gut angenommen wurde auch das neue Projektkino, das Filme und Bilder über beispielhafte Wasserprojekte zeigte.

Zum Thema: Die Wassertage Münster fanden dieses Jahr bereits zum 5. Mal statt, organisiert vom Institut für Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der FH Münster. Kooperationspartner der Tagung sind der Landesverband NRW der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), die Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL) und der Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau e.V. (BWK).