Vögel sind wichtige Helfer, um den Garten im Gleichgewicht zu halten. Die Kampagne „Natur sucht Garten“ der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) betont die Bedeutung von Vögel als Nützlinge. Der neue Ratgeber „Umweltschutz im Alltag – der vogelfreundliche Garten“ des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten gibt ergänzende Tipps, wie man ein „Vogelparadies“ im Garten erschaffen kann.
Gestalten Sie Ihren Garten vielfältig
Vögel sind ein wesentlicher Teil unserer heimischen Tierwelt und Natur. Ohne Vögel wäre dieses biologische Gleichgewicht in Gefahr, weil sich ihre Nahrungstiere ungehindert vermehren können. Wenn Sie Vögel nachhaltig fördern möchten, müssen Sie ihnen ganzjährig einen Lebensraum bieten. Winterfütterung sowie Thujahecke und Rasen reichen nicht. Der Lebensraum muss genügend Nahrung und sichere Brut- und Aufenthaltsplätze bieten. Ist der Garten für Vögel „optimiert“, muss bei der Bewirtschaftung auf die Bedürfnisse der Vögel Rücksicht genommen werden. Dazu gehört z. B.: Fruchtstände an Stauden und Sträuchern erst im Frühjahr abschneiden, nachdem sie als Winterfutter ausgedient haben.
Vogelfreundliche Gestaltung
Bäume bieten Vögeln alles, was sie brauchen und sind zudem Ansitzmöglichkeiten für Greifvögel. Grundsätzlich sollte man nur standortgerechte, heimische Gehölze pflanzen, wie z. B. Obstbäume. Ideal: eine freiwachsende, gemischte Hecke. Greifen Sie auf Vogelnährgehölze zurück, die durch ihre Früchte Nahrung bieten, am besten bis in den nahrungsarmen Winter. Vogelschutzgehölze bieten durch ihren dichten Wuchs und zum Teil durch ihre Bedornung gute Nistmöglichkeiten und Schutz. Viele krautige Pflanzen bieten Nahrung, indem sie Samen bilden oder selbst Futterpflanzen und Lebensraum für Tiere sind, von denen sich Vögel ernähren. Ein üppiges Staudenbeet (bevorzugt Wildstauden) kann bereits auf wenigen Quadratmetern angelegt werden. Ideal ist auch eine “Wildkrautecke“, auf der eine Brennnessel wachsen darf. Im Handel sind auch einjährige Blütenmischungen (z. B. Singvogelmischung) erhältlich, deren Samenstände im Winter Futter liefern.
Konflikte lösen
Nicht immer ist das Zusammenleben zwischen Menschen und Vögeln konfliktfrei. Stare können schnell Süß- und Sauerkirschbäume plündern. Amseln und Drosseln bevorzugen die ersten Erdbeerfrüchte. Tauben und Spatzen fressen junge Gemüsepflanzen (vor allem Salat) an und picken Samen bzw. Keimlinge aus der Erde. Solche Schäden lassen sich reduzieren z.B. durch das Aufstellen optischer Scheuchen (flatternden, lärmende oder glitzernden Materialien).
Nistkästen für Höhlenbrüter
Etliche Vogelarten sind Höhlenbrüter und finden in unserem Siedlungsraum so gut wie keine Nistmöglichkeiten. Hier hilft das Aufhängen von Nistkästen. Pro Garten sind zu empfehlen:
• 1 – 2 Nistkästen mit 32 mm Einflugloch für Kohlmeise, Feldsperling, Gartenrotschwanz.
• 1 Nistkasten mit 26 mm Einflugloch für Blaumeisen.
• 1 Halbhöhle für Hausrotschwanz, Bachstelze, Grauschnäpper. Weitere Informationen finden Sie auf www.gartenakademie.rlp.de oder www.umweltschutz-im-alltag.rlp.de (DGG)