Wer ein Haus gebaut oder einen neuen Schrebergarten erworben hat, steht vor der Herausforderung, die Fläche zu planen und anzulegen. Um Fehler beim Entwurf und der Gestaltung vorzubeugen, hat sich AL-KO mit Karin Zech vom Amt für Planung und Bau in Stralsund unterhalten. Als Expertin für Bauleitplanung und Planungsrecht hat sie exklusive Tipps und Tricks verraten.
Was gibt es beim Anlegen eines neuen Gartens zu beachten?
Zuallererst muss beachtet werden, wer die Nutzer des Gartens sind – sind es Familien mit Kindern oder doch eher Senioren. Denn die einzelnen Personengruppen haben unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse. Außerdem sind die Standortbedingungen, wie Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse im Garten, zu berücksichtigen. Ein weiterer Punkt ist die Unterscheidung zwischen einer intensiven und extensiven Nutzung. Ein intensiv genutzter Garten mit vielen Gemüsebeeten braucht mehr Pflege als ein Wochenendgarten mit großen Rasenflächen.
Mit welchen Tätigkeiten beginne ich nach der Planung?
Zunächst wird der Garten in bestimmte Abschnitte eingeteilt. Wo kommen Sitz-, Spiel- oder Gärtnerbereich hin? Dann lege ich die befestigten Flächen an. Zum Beispiel eine Sitzecke mit einem Holz- oder Steinboden. Sobald diese Tätigkeiten abgeschlossen sind, kann die Vegetationsfläche in Angriff genommen werden. Um den Boden für die Bepflanzung vorzubereiten, wird Unkraut entfernt und wenn nötig Mutterboden aufgeschüttet. Nachdem im nächsten Schritt Bäume, Sträucher und Hecken eingesetzt wurden, wird der Rasen ausgesät. Dabei werden die Beete ausgespart und im Anschluss bepflanzt.
Tipp: „Beabsichtigen Sie einen Mähroboter wie den Robolinho zu nutzen, beziehen Sie das Begrenzungskabel, an dem sich der Mähroboter orientiert, mit in die Planung der Rasenfläche ein. Das Begrenzungskabel wird einmal um den gewünschten Mähbereich verlegt und sichert so zuverlässig die Grenzen des Arbeitsbereiches.“
Was sollte beachtet werden, wenn Kinder den Garten mitnutzen?
Kinder brauchen einen Bereich in dem sie sich austoben können: eine Sandfläche oder Spielgeräte. Bei Gehölzen und Hecken gilt es unbedingt zu beachten, dass diese keine giftigen Pflanzenteile oder Beeren haben. Kinder nehmen viel in den Mund und sind somit der Gefahr ausgesetzt, sich zu vergiften. Wenn der Nachwuchs dann älter ist, kann er auch ein Beet bekommen, auf dem er sich selber im Gärtnern versucht. Außerdem muss das Anlegen eines Teiches gut durchdacht sein, da hier die Gefahr besteht, dass die Kleinen in den Teich fallen.
Welche Heckenart ist besonders gut als Begrenzung und Sichtschutz geeignet?
Besonders gut geeignet sind schnell- und dichtwachsende Hecken. Zum Beispiel die Ligusterhecke, die Spiraea-Hecke oder die Heimbuche. Tierfreunde, die Vögeln einen guten Lebensraum bieten wollen, pflanzen am besten eine Strauchreihe, welche aus unterschiedlichen Pflanzenarten besteht. Damit Amsel, Blaumeise und Co. die Beeren gut vertragen, sollte auf einheimische Heckenpflanzen zurückgegriffen werden.
Tipp: Damit die Hecke gleichmäßig wächst und gepflegt ist, sollte ein regelmäßiger Heckenschnitt mit professionellem Werkzeug vorgenommen werden.
Die großen Arbeiten sind erledigt – wie kann ich meinen Garten jetzt noch individuell und kreativ gestalten?
Mit selbst gebautem Mobiliar, wie einer Pergola oder einer Sitzecke, kann dem Garten ein individueller Look gegeben werden. Aber auch eine Vogeltränke, eine Kräuterspirale oder ein Hochbeet bieten schöne Gestaltungsmöglichkeiten. Besondere Pflanzen, wie der Buxbaum und ein interessanter Schnitt setzen tolle Akzente im Garten.