Wer Erdbeeren pflücken möchte, sollte sich beeilen

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Wenn der Sommer Fahrt aufnimmt, dann stehen sie plötzlich wieder da, die kleinen Erdbeerhütten, die frisch geerntete Früchte direkt vom Erzeuger anbieten, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Fleißige Erntehelfer haben die süßen Früchte gepflückt, und die Kunden haben es leicht. Zu leicht für manche, aber auch zu teuer für diejenigen, die sich einen Vorrat an Marmelade oder Tiefkühlobst anlegen möchten. Die meisten Direktvermarkter von Erdbeeren in Niedersachsen haben Selbstpflück-Anlagen eingerichtet, doch der niedrigere Kilo-Preis ist oft nicht das Hauptargument für die Selbstpflücker, hat Hartmut Meyer auf seinem Erdbeerhof in Gleidingen festgestellt. „Das Erdbeeren pflücken ist mehr ein Event geworden und dient weniger der Versorgung. Da hat sich in den vergangenen 40 Jahren viel geändert“, hat Meyer beobachtet. Auf seiner Plantage zwischen Hannover und Hildesheim werden die Kunden mit Körben ausgestattet und der Chef kommt immer wieder persönlich vorbei, um Fragen zu beantworten und mit den Kunden ins Gespräch zu kommen. Fast 3.000 Kinder sind zudem in dieser Saison wieder mit ihren Schulklassen oder Kindergartengruppen zum Pflücken eingeladen. „Es ist eine Freude, zu sehen wie begeistert die Kinder ihre Körbe füllen und dabei auch etwas lernen!“ freut sich Meyer.

Weniger Freude hat den Erdbeerbauern in diesem Jahr die Witterung gemacht. In den Frostnächten im April ist die Blüte der frühen Sorten erfroren, die Hitzeperioden haben auf den empfindlichen Früchten zum Teil Sonnenbrand hinterlassen, so dass sie nicht mehr verkauft werden konnten. „Im Moment bei den Temperaturen reifen die Erdbeeren sehr schnell. Wer noch selbst pflücken möchte, sollte sich beeilen“, rät Meyer. Im Verkauf wird es noch lange Erdbeeren geben, denn das Sortenspektrum auf den anderen Flächen ist so angelegt, dass die Früchte nach und nach reif werden. Meyers Eltern legten 1975 eine der ersten Selbstpflückplantagen in der Region an, damals dauerte die gesamte Saison nur vier Wochen. Inzwischen sind es beinahe vier Monate, und es gibt zahlreiche Anlagen für Selbstpflücker. „Das Kleinklima und der Boden sind überall unterschiedlich, die Früchte schmecken immer etwas anders, jede Plantage hat ihre eigene Besonderheit“, sagt Meyer. Auf www.proplanta.de/Maps/ tragen Landwirte ihre Plantagen auf einer interaktiven Karte ein, damit die Kunden sie ganz leicht finden können. (LPD 45/2017)