Es muss nicht immer ein Gartenteich sein. Auch auf andere Weise können sich Gartenbesitzer Wasser in das eigene Grün holen: als lebhaften Springbrunnen, beruhigenden Quellstein oder mit Becken, in denen sich der Himmel faszinierend spiegelt. Schon seit Jahrhunderten ist Wasser fester Bestandteil der Gartenplanung und das sowohl in asiatischen, orientalischen wie auch europäischen Gärten. Das kühle Nass fasziniert Menschen, spendet im Sommer Erfrischung und verleiht den Anlagen das gewisse Etwas. "Das Wasser ist die Seele eines Gartens", schrieb der deutsche Gartengestalter und Stadtplaner Friedrich Ludwig von Sckell schon 1818 und weiter: "Wenn der Künstler auch nicht vermag, seinen Gärten große Flüsse zu geben, so sollte er doch alles aufbieten, dass seine Anlagen nicht ohne Wasser, das heißt nicht ohne Leben bleiben."
Stehendes Wasser vermittelt Ruhe
Becken bringen Wasser als stilles Element in den Garten. Freistehend oder in den Boden eingelassen, aus Metall oder gemauert, wird das Wasser in diesen Gefäßen weder durch ein Gefälle, noch durch eine Pumpe in Bewegung gebracht. Höchstens badende Vögel, herbei fliegende Insekten oder Wind durchbrechen ab und an die glatte Oberfläche, die wie ein Spiegel den Himmel, das Licht oder benachbarte Pflanzen und Gebäude zeigt. Wohlüberlegt und gekonnt platziert, kann ein Garten durch diese Spiegelung größer erscheinen. Als Stilmittel bewirken Wasserflächen ein Gefühl von Weite und Friedlichkeit, manchmal sogar Feierlichkeit. Sogenannte Reflexionsbecken werden daher oft auch in Prunkbauten integriert, wie vor dem Taj Mahal in Indien oder vor Schlössern der Renaissance. Mit einer gekonnten Wahl von Form, Material und Farbe können Landschaftsgärtner mit diesen Becken auch im privaten Hausgarten eine stimmungsvolle Atmosphäre schaffen: Dunkle Innenwände wirken geheimnisvoll und täuschen unendliche Tiefe vor, türkis- oder hellblaufarbene Wände übermitteln Frische und Vitalität, gemauerte Becken mit farbenfrohen Fliesen stehen für Extravaganz. Unter der Wasseroberfläche eingebaute Strahler beeindrucken auch bei Nacht. Werden die Ränder als Sitzplatz gestaltet, kann man im Sommer sogar die Füße in das kühle Nass halten und sich am Wasser entspannen.
Bewegtes Wasser wirkt belebend
Bei Brunnen, Fontänen oder anderen Wasserspielen steht das Wasser hingegen niemals still. Mit Hilfe von Pumpen und versteckten Auffangbecken befindet es sich in einem steten Kreislauf und übermittelt Lebendigkeit und Dynamik. Das Wasser rauscht, sprudelt, plätschert und gurgelt – wie eine fröhliche Hintergrundmusik. Solche Wasserspiele sind seit jeher beliebt, allerdings ist einiges an Fachwissen nötigt, um sie gekonnt in Szene zu setzen. Nicht nur in öffentlichen Parks und Fußgängerzonen, sondern auch in privaten Gärten sorgen Brunnen für einen Wow-Effekt und wirken an heißen Tagen des Sommers erfrischend. Klassisch in eine Mauer integriert, von einer farbenfrohen, romantischen Bepflanzung umrahmt oder als Hingucker in die Terrasse eingegliedert schaffen die Experten für Garten und Landschaft mit diesen Wasserspielen beeindruckende Gartenbilder, die optisch und akustisch überzeugen und fast nebenbei für ein angenehmes Klima sorgen.
Bewegt und doch beruhigend
Quellsteine sind die richtige Wahl, wenn sich Gartenbesitzer bewegtes Wasser wünschen, das aber dennoch ruhig und bedächtig wirkt. Mit dem leise plätschernden Wasser, das sanft an den Seiten der Quellsteine herab fließt, erhält der Garten eine entspannte Atmosphäre. Da es diese Wasserspiele in ganz unterschiedlichen Ausführungen gibt, ist auch für jeden Gartenstil der passende Quellstein erhältlich. Wer es rustikal mag, für den können die Landschaftsgärtner große, eindrucksvolle Findlinge in den Garten setzen und als Quellsteine umfunktionieren. Besonderen Charme bekommen sie durch Moose und kleine Blattpflanzen, die sich nach und nach an den Kanten und Ecken der Steine ansiedeln. Wichtig bei solchen Schwergewichten ist es, für einen guten Stand zu sorgen, damit sie nicht umkippen oder wegrutschen und zu einer Gefahr werden. Quellsteine aus poliertem Granit oder Edelstahl sind für klare, architektonische Gärten zu empfehlen. Als Würfel oder Kugeln geformt und zu mehreren in den Boden gelassen, passen sie optimal in eine moderne Umgebung und verströmen reduzierte Eleganz. Eine weitere Möglichkeit sind Wassertische. Diese sind eine Kombination aus Reflexionsbecken und Wasserschütte. Durch eine professionelle, absolut waagerechte Anbringung spiegeln sich auf ihrer glatten Oberfläche eindrucksvoll Himmel und Umgebung, während das Wasser an den Seiten in kleinen, gleichmäßigen Wasserfällen hinab fällt. (Quelle: BGL)