Aus Äpfeln kann man viel machen. Zum Beispiel Apfelwein und der hat viele Namen. Aber was ist der Unterschied zwischen dem hessischen Äppelwoi, dem französischen Cidre und dem englischen Cider? Das Ausgangsprodukt ist immer gleich: frischer Apfelsaft. Dafür werden die Früchte gereinigt, zermahlen und gepresst. Für Apfelwein werden überwiegend herbe und zuckerärmere Sorten verwendet, die für den Frischverzehr weniger geeignet sind. Nicht selten sind es alte Sorten, die auf Streuobstwiesen wachsen. Wenn der Apfelsaft in Fässer oder Tanks abgefüllt ist, lösen Hefen die Gärung aus. Dann entscheiden die verwendeten Apfelsorten, der Zuckergehalt und vor allem Art und Dauer der Vergärung über das Ergebnis.
In Deutschland ist vor allem der hessische „Äppelwoi“ bekannt, der auch Ebbelwei, Äppler, Schoppe oder Stöffsche genannt wird. Traditionell wird er aus einem Tonkrug, dem „Bembel“ ausgeschenkt und aus einem besonderen Becherglas, dem „Gerippten“ getrunken. An der oberen Mosel und im Saarland sind der „Viez“ und in Schwaben der „Most“ bekannt. Die Vielfalt ist groß – von naturtrüb bis klar, von herb-würzig bis süffig-süß. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 5 bis 7%.
Der deutsche Apfelwein unterscheidet sich vom französischen Cidre und englischen Cider in erster Linie in der Art der alkoholischen Gärung. Beim deutschen Apfelwein lässt man die natürlicherweise entstehende Kohlensäure entweichen, während beim Cidre und Cider das Prickeln erwünscht ist. So dreht sich bei der Herstellung des Cider in Südengland alles um den Zuckergehalt, der regelmäßig gemessen wird. Ab einem bestimmten Wert wird die Mischung unter Druck gelagert, um die Kohlensäure zu erhalten. Cider wird in England wie Bier gezapft und in einem Pint-Glas serviert. Er kann 4 bis 12% Alkohol enthalten.
Während Cider für seinen herben und kräftigen Geschmack bekannt ist, hat der französische Cidre meist eine liebliche bis fein-fruchtige Note. Es ist ein leichter Sommerwein mit einem Alkoholgehalt von 2 bis 5%, der vor allem in der Normandie und in der Bretagne hergestellt wird. Dort wird er nicht aus einem Glas, sondern aus einer dicken Keramikschale getrunken. Aus der sogenannten Bolée schmeckt der Cidre nochmal so gut. (Quelle: www.bzfe.de)