Unter der Überschrift „Kleine Fläche, große Wirkung!“ bringt eine Lerninstallation auf der Gartenschau Bad Herrenalb den Besucherinnen und Besuchern die Bedeutung kleinbäuerlicher Landwirtschaft für die globale Ernährungssicherheit nahe. „Ein wichtiges Ziel der Installation ist es, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern“ betonte Elisa Schwemmle von finep, dem Forum für internationale Entwicklung und Planung. Im Zentrum des Gartenschau-Beitrags stehen die sogenannten „Stecklinge“. Dabei handelt es sich um kleine, informative Schachteln im Visitenkartenformat, in denen sich verschiedene Gemüsesamen-Sticks befinden. Die „Stecklinge“ können mit nach Hause genommen werden und dienen dort als Startpaket für den eigenen Gemüsegarten. Gleichzeitig können sich Hobbygärtner damit das wichtige Thema der kleinbäuerlichen Landwirtschaft wieder in Erinnerung rufen.
Denn bereits heute erzeugen 500 Mio. kleinbäuerliche Betriebe rund 80% unserer Nahrung. Das ist eine beeindruckende Zahl, zumal der Großteil von ihnen eine Fläche von weniger als drei Fußballfeldern bewirtschaftet und häufig unter sehr schlechten Bedingungen arbeitet, also etwa wenig fruchtbare Böden nutzt. Auch in Anbetracht dieser schwierigen Begleitumstände arbeiten die Betriebe effizient, ressourcenschonend und umweltfreundlich. Häufig werden biologische Pflanzenschutzmethoden gewählt und als Risikoabsicherung gegen mögliche Ernteausfälle setzen sie auf Sortenvielfalt und tragen so zum Erhalt der Biodiversität bei.
Auf den Feldern der Kleinbauern wächst also eine bunte Vielfalt von Nahrungspflanzen, die an die lokalen Bedingungen angepasst sind. Sie zu unterstützen ist eine wichtige Maßnahme im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Umwelt und Lebensmitteln. Mit den Stecklingen können Gartenschau-Besucher darüber hinaus selbst einen kleinen Gemüsegarten mit nach Hause nehmen und damit für gesunde Vielfalt im heimischen Beet sorgen. (GMH)