Die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „Natur und Landschaft“ widmet sich dem Thema „Naturschutz in den Alpen – Quo vadis?“. In zehn Beiträgen betrachten die Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Blickwinkeln die Bedeutung der alpinen Biodiversität und Ökosystemleistungen für den Menschen.
„Angesichts des großen Entwicklungsdrucks in den Alpen und der Veränderungen durch den Klimawandel ist der Schutz der Natur und die nachhaltige Nutzung alpiner Ressourcen zu einem zentralen naturschutz- und umweltpolitischen Ziel auf europäischer Ebene geworden“, resümiert BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Nutzungskonflikte erzeugen im Alpenraum besonderen Handlungsbedarf für den Naturschutz. Dieser Verantwortung müssen wir uns in stärkerem Maße länderübergreifend stellen, um Maßnahmen zum Schutz alpiner Lebensräume nicht nur zu entwickeln, sondern auch in die Umsetzung zu bringen“, sagt Prof. Jessel. Die aktuelle Ausgabe zum Schwerpunkt Alpen bietet Einblicke in die Besonderheiten des Lebensraums für Pflanzen, Tiere und nicht zuletzt den Menschen aus Sicht des Naturschutzes.
Die Beiträge befassen sich zunächst mit dem Naturraum Alpen und dessen spezifischen Herausforderungen. Des Weiteren thematisieren die Autorinnen und Autoren klassische Aspekte des Arten-, Biotop- und Landschaftsschutzes in den Alpen. Im letzten Teil des Doppelheftes gehen die Beiträge auf die Zusammenhänge zwischen Schutz und Nutzung im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums ein. Die Autorenteams betrachten die Themen dabei aus einer länderübergreifenden Perspektive und stellen Lösungsansätze beispielsweise zu Nutzungskonflikten vor.
Themenschwerpunkte hierbei sind der historische Wandel der Landnutzungen, Wirkungen des Klimawandels auf die alpine Natur sowie die Rolle des Naturschutzes in der Alpenkonvention. Die Populationsentwicklung wichtiger Leit- und Zielarten des Naturschutzes sowie die Entwicklungstendenzen des Grünlandes werden analysiert und das alpine Schutzgebietssystem und dessen Lücken unter die Lupe genommen. Auch die Bereiche Tourismus und erneuerbare Energien stellen den Naturschutz in den Alpen vor besondere Herausforderungen. Auf der anderen Seite werden Chancen vorgestellt, die die Alpen für Mensch und Natur bieten: Ökosystemleistungen und ihre Bewertung sowie der Beitrag des ökologischen Verbundes zur „Green Economy“ sind zwei Beispiele hierfür.
„Wir möchten mit dem Themenheft den Blick der Leserinnen und Leser und politisch Verantwortlichen für die besonderen Herausforderungen des Naturschutzes im Alpenraum schärfen, sie ermutigen, neue Lösungsansätze zu diskutieren und voranzutreiben – und dabei vermehrt die länderübergreifende Zusammenarbeit anzugehen“, so die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.
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