Vor dem Hintergrund der sich in Osteuropa immer stärker ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest (ASP), fordert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., Eberhard Hartelt, dazu auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Schwarzwildbestände drastisch zu reduzieren. Dies sei notwendig, um ein Ausbrechen der gefährlichen Tierseuche zu verhindern. Zwar werde die ASP nicht auf Menschen übertragen, aber sollten sich Hausschweine anstecken, bedeute dies erhebliche wirtschaftliche Schäden für die betroffenen Haltungsbetriebe und weit darüber hinaus. So würde nicht nur das Keulen von ganzen Tierbeständen drohen, sondern auch Einschränkungen im bedeutsamen Export und negative Auswirkungen auf die Erzeugerpreise.
Die begonnene Drückjagdsaison, die traditionell am Hubertustag Anfang November startet, müsse laut Hartelt intensiv genutzt werden, um die Abschusszahlen von Schwarzwild massiv zu erhöhen. Alle Jagdausübungsberechtigte sollten sich deshalb aktiv an Drückjagden beteiligen. Aber auch Landwirte und Winzer könnten als Jagdgenossen die Bekämpfungsmaßnahmen unterstützen, indem sie revierübergreifende Jagden ermöglichen und zusätzliche jagdliche Einrichtungen erlauben.
Darüber hinaus müsse die Politik das Ziel der Schwarzwildreduzierung wo es geht unterstützen. Der BWV-Präsident fordert die Landesregierung auf, die Zulassung auf den Einsatz von Nachtzielgeräten zur Erleichterung der Jagd zeitnah zu erteilen und die bürokratischen Hürden im Vorfeld von Drückjagden abzubauen. Zusätzlich sei eine Abschussprämie für Frischlinge einzuführen, da die Kosten für den Jäger bei einem Abschuss in keinem Verhältnis zum realisierbaren Erlös stünden. Ein finanzieller Anreiz für das Schießen von älteren Bachen würde ebenfalls zum Verkleinern der Bestände beitragen. Beide Prämien seien in Mecklenburg-Vorpommern bereits beschlossen worden. Durch die Übernahme der Gebühren der verpflichtenden Untersuchung auf Trichinen könnte das Land die Jäger ebenfalls unterstützen.
Hartelt betont, dass die ASP-Problematik höchst akut sei und deshalb schnelles Handeln erforderlich ist. Eine Reduzierung der Schwarzwildbestände sei dringend notwendig und könnte nicht nur den Ausbruch der ASP mit verheerenden Folgen für die regionale Schweinehaltung verhindern, sondern auch die seit Jahren ansteigenden Wildschäden in Landwirtschaft und Weinbau vermindern.