Kartoffeln: Für jeden Geschmack gibt es die passende Sorte

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Weltweit gibt es für fast jeden Verwendungszweck und fast jedes Klima eine passende Kartoffelsorte – mehr als 5.000 insgesamt. Mit den Sorten Violetta, Rote Emaille und Mayan Gold lässt sich sogar ein schwarz-rot-goldener Kartoffelsalat herstellen, wie es einige Fußballfans aus dem Osnabrücker Land vorhaben. Die Grundlage für den Anbau der leckeren Knollen bildet gesundes Pflanzgut, berichtet der Landvolk-Pressedienst. In Niedersachsen werden in diesem Jahr auf insgesamt 5.454 ha Pflanzkartoffeln vermehrt. Niedersachsen ist damit nicht nur Kartoffelerzeugungs-, sondern auch Kartoffelvermehrungsland Nr. 1 in Deutschland. Gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zählt es zu den sogenannten Gesundlagen.

„Die Kartoffel fühlt sich hier wohl“, sagt Helge Johannes, Vorsitzender der Saatguterzeugergemeinschaft in Niedersachsen. Traditionell biete die Lüneburger Heide mit ihren sandigen Böden optimale Bedingungen für den Kartoffelanbau. Extreme Gesundlagen seien aufgrund der Seewinde und dem damit verbundenen geringen Zuzug von Blattläusen die Elbmarsch und Ostfriesland. „Es gibt Landwirte, die gezielt aus diesen Gebieten Pflanzkartoffeln kaufen“, sagt Johannes. Aufgrund des schwereren Bodens erhoffen sich die Kartoffelanbauer von diesen Knollen zudem eine etwas höhere Triebkraft. Nachgefragt werden die norddeutschen Pflanzkartoffeln in ganz Deutschland. „Je südlicher das Anbaugebiet, desto höher der Krankheitsdruck“, erläutert Johannes. Mit den Kartoffeln aus Niedersachsen legen die Kartoffelbauern somit eine gesunde Grundlage für ihre Ernte.

In Niedersachsen werden 222 von den insgesamt 436 zugelassenen Speise- und Stärkekartoffelsorten vermehrt. Bedeutendste Sorte ist die frühe Speisesorte Belana mit 421 ha. Auf Platz zwei folgt die Verarbeitungssorte Agria mit 271 ha. Aus ihr werden hauptsächlich Chips und Pommes geschnitten. Ihr folgen die mittelspäte Speisesorte Jelly mit 216 ha und die mittelspäte Stärkesorte Kuras mit 203 ha. Die Anzahl der Vermehrungsbetriebe ist mit 329 Betrieben gegenüber 331 Betrieben im Vorjahr nahezu gleich geblieben; jedoch haben 26 Betriebe die Vermehrung eingestellt, 24 Vermehrer sind neu hinzugekommen. Betreut werden sie durch Vertriebsfirmen wie örtliche Landhandelsfirmen oder Genossenschaften. Insgesamt handelt es sich um 40 kleine und große Firmen, die Pflanzkartoffeln erzeugen lassen, um sie später zu handeln. Die meisten Kartoffelnamen sind übrigens weiblich. Die Legende sagt, dass früher der Bauer seine beste Kartoffel nach seiner schönsten Tochter benannt hat… (LPD)