Der Gartenschläfer, der „kleine Bruder“ des Siebenschläfers, gehört
 zu den unbekannteren heimischen Arten und ist noch wenig erforscht. Sein
 Bestand ist in den letzten Jahrzehnten in ganz Europa drastisch
 zurückgegangen. Dem soll ein jetzt gestartetes Projekt entgegenwirken,
 das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Das Projekt
 wird die Art näher untersuchen, kurzfristige Schutzmaßnahmen ergreifen
 und ein bundesweites Schutzkonzept er-arbeiten. In sechs Bundesländern
 soll das Konzept anschließend gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern
 umgesetzt werden. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit
 etwa 3,6 Mio. Euro. Es läuft bis zum Jahr 2024 und wird vom
 Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der Gartenschläfer ist eine von
 vielen seltenen Arten, über die wir immer noch viel zu wenig wissen.
 Dieses Projekt soll Abhilfe schaffen. Engagierte Bürgerinnen und Bürger
 können einen wichtigen Beitrag leisten zum besseren Verständnis dieser
 bisher wenig erforschter Art. Die von Ehrenamtlichen in einem
 Online-Meldesystem gesammelten Daten werden genutzt, um ein umfassendes
 Schutzkonzept für den Gartenschläfer zu erarbeiten. Unser Ziel ist, den
 Bestand dieser gefährdeten Art zu sichern.“
BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel: „Gesammelt werden Haarproben des
 Gartenschläfers, die anschließend genetisch untersucht werden. Daraus
 wird dann ersichtlich, wo eine Vernetzung von Lebensräumen besonders
 sinnvoll und notwendig ist, wo Tiere aus Wildtierauffangstationen wiederausgewildert werden sollten und welche Bestände vorrangig durch eine
 Verbesserung ihrer Lebensräume geschützt werden müssen. Wir erwarten
 auch Erkenntnisse zu Wanderbewegungen und zum räumlichen Verhalten
 einzelner Tiere sowie über die genetische Vielfalt innerhalb dieser
 Art.“
Der Gartenschläfer gehört zur Familie der Bilche, ist nachts aktiv und hält etwa fünf Mona-te Winterschlaf. Seine Verbreitung, Genetik sowie
 die Ursachen für den drastischen Rückgang der Art werden in dem jetzt
 gestarteten Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bund für
 Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND), der Senckenberg Gesellschaft
 für Naturforschung und der Justus-Liebig-Universität Gießen gemeinsam
 mit Ehrenamtlichen untersucht.
Dort, wo bereits bekanntermaßen Gartenschläfer vorkommen, werden von
 Projektbeginn an Sofortmaßnahmen umgesetzt. Beispielsweise sollen
 kleinräumig Habitate verbessert und vernetzt und zusätzliche Versteck-
 und Nistmöglichkeiten geschaffen werden.
Das Projekt läuft von Oktober 2018 bis September 2024 und wird vom
 Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im
 Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 3,6 Mio. Euro
 gefördert. (Quelle: BMU)
