Die Pfingstrose: Schönheit und Mystik

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Pünktlich zur Blütezeit der Päonien, der verschwenderischen Superblüher, finden am 18. und 19. Mai die Lorscher Päonietage statt – zusammen mit dem Lorscher Frühlingsmarkt und dem Bienen- und Dichterfest.
„Man kann sich wahrhaft nicht sattsehen an der überbordenden Fülle der Blüten der über 160 Arten und Sorten, die wir hier angepflanzt haben“, sagt Petra Raulin vom vierköpfigen Garten-Team.
Unterhalb und rings um die malerische Kirche am Fuß des Lorscher Klosterhügels erblüht zu dieser Zeit ein wahres Paradiesgärtlein. Farbenfroh erstrecken sich die Beete des Lorscher Pfingstrosengartens den Hang hinauf. Besonders faszinierend ist der Blick auf die üppige Blütenpracht vom gegenüberliegenden Hügel des UNESCO Welterbe Kloster Lorsch, der einstigen Reichsabtei Karls des Großen. An den Lorscher Päonientagen gibt es Führungen im Garten. „Und natürlich verkaufen wir Pfingstrosen“, freut sich Heike Gärtner-Deinl aus dem Garten-Team, die auch als Stadtführerin in Lorsch arbeitet. „Bei uns gibt es zahlreiche Ableger aus dem Lorscher Garten aber auch Pflanzen von namhaften Pfingstrosenzüchtern wie dem Alzeyer Volker Emrich oder Michael Miely aus Österreich. Wir zeigen an diesen beiden Tagen die Vielfalt dieser wundervollen Prachtstaude – im Garten und in unserem Angebot. Wie im Garten sollen Baum- und Strauchpäonien vorhanden sein, seltene Sorten, wie man sie eben ansonsten nur beim Züchter oder Spezialisten bekommt,“ so die Mitarbeiterin vom Garten-Team weiter.
Neben musikalischen Beiträgen im Garten und in der Kirche ist im Museumszentrum Lorsch die Sonderausstellung „Päonie. Vergängliche Schönheit – mystische Kraft“ (bis 30. Juni 2019) zu sehen. Die Schau  versammelt Werke von fünf KünstlerInnen –  Stefanie Denz, der Bildhauer Lilau, Ursula Schlosser, Beate Schnabel und Susanne Zimmer –, die sich mit dem Thema Päonie auf unterschiedliche Weise auseinandergesetzt haben. Im Vordergrund der Arbeiten stehen Mythen und mystische Umschreibungen zur Pfingstrose. Am Anfang steht der zornige Fluch des Äskulap, der Paeon aus Eifersucht auf dessen Heilkunst trifft. Im Christentum wurde die Päonie dann zur „Madonnenrose“, weil sie wie eine Rose blüht, ohne Dornen zu haben. Darüber hinaus wird die sie auch „brave Rose“ genannt – ein Thema, das die zeitgenössischen KünstlerInnen besonders inspiriert und herausgefordert hat.
Tipp: Am 24. Mai um 19 Uhr hält der Leiter des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof Weinheim, der Landschaftsarchitekt und Staudengärtnermeister Prof. Cassian Schmidt in der Ausstellung einen Vortrag über die Pfinstrose.
Info-Kasten

  • Pfingstrosentage 18. und 19. Mai, Samstag + Sonntag je 11 – 18 Uhr;, Nibelungenstraße 25, zu Füßen der evangelischen Pfarrkirche, 64653 Lorsch
  • Führungen: Samstag, 18. Mai um 15 Uhr, Sonntag, 19. Mai um 14 und 16 Uhr
  • Ausstellung „Päonie. Vergängliche Schönheit – mystische Kraft“ Samstag + Sonntag 10 – 17 Uhr (Eröffnung: Freitag, 17. Mai, 19 Uhr), Museumszentrum, Nibelungenstraße 35; Dauer der Ausstellung: bis 30. Juni 2019
  • Konzert „Blumengesang“: Sonntag, 19. Mai um 17 Uhr in der evangelischen Pfarrkirche, Nibelungenstraße 25
  • Sonderveranstaltung in der Ausstellung am 24. Mai, 19 Uhr: der Leiter des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof Weinheim, Landschaftsarchitekt und Staudengärtnermeister Prof. Cassian Schmidt hält in der Ausstellung einen Vortrag zur Päonie