In den Sommermonaten bringen rheinische Gemüseerzeuger wieder Mangold auf den Tisch. Dieses Gemüse wird von vielen Verbrauchern unterschätzt und ist in den letzten Jahren wiederentdeckt worden, meint der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn).
In früheren Zeiten wurde das mit Zuckerrüben, Futterrüben, Rote Beten und Spinat verwandte Gemüse als „Spinatersatz“ im Sommer in den Hausgärten insbesondere für die Ernährung von Kleinkindern angebaut. Denn Spinat kommt im Sommer sehr schnell in die Blüte und kann dann nicht mehr verwendet werden. Mangold kann hingegen während des gesamten Sommers abgeerntet werden, wenn man nur die äußeren Blätter der Pflanze abschneidet und das Herz der Pflanze stehen lässt.
Vom Mangold aber nur die Blätter zu verwenden, die geschmacklich an Spinat erinnern, wäre pure Verschwendung. Die breiten Blattstiele schmecken – ähnlich wie Spargel zubereitet – köstlich und bringen Abwechslung auf den Teller. Auch in der gehobenen Gastronomie hat man die Qualitäten von Mangold erkannt und eine Renaissance der alten Gemüseart eingeleitet. Denn selbst die Blätter, die etwas fester als Blattspinat sind, kann man vielseitiger verwenden als sie nur zu pürieren. Sie sind gedünstet eine leckere Beilage zu Fisch oder können ähnlich wie Kohlrouladen mit Hackfleisch gefüllt werden. Mediterrane Kräuter und Schafskäse im Kern des Hackfleischs lassen vom Urlaub am Mittelmeer träumen.
Mangold enthält ähnlich wie Spinat Vitamin C, Vitamin B2 und Provitamin A. An Mineralstoffen sind Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor enthalten. Die Aminosäure Betain regt Leber und Galle an.
Mangold schmeckt nicht nur gut, sondern sieht auch gut aus. Insbesondere Sorten mit gelben, orangen oder violetten Blattstielen eignen sich hervorragend als Farbtupfer fürs Blumenbeet oder als Kübelbepflanzung. Und es ist doch schön, wenn man die Dekoration auch noch essen kann. (rlv)