Eine dichte Rasenfläche in sattem Grün, die wüschen sich wohl alle Gartenbesitzer. Nach dem Winter sieht die Realität vielerorts allerdings anders aus. Häufig wirkt die Farbe der Halme eher verwaschen.
In vielen Gartenbereichen – vor allem dort wo es eher schattig und der Boden feucht ist – macht sich Moos und Unkraut breit und verdrängt die schwächelnden Graspflanzen. „Damit die Fläche im Sommer wieder dicht bewachsen und strapazierfähig ist, sollte sie jetzt im Frühjahr eine gute Start-up Pflege erhalten", empfiehlt Judith Bircher, Gartenbauingenieurin und Rasen-Expertin beim Schweizer Düngerspezialisten Hauert. „Vor allem eine ausreichende Nährstoffversorgung der Pflanzen ist nun äußerst wichtig. Ihr Wachstumsmotor ist in erster Linie Stickstoff, daneben benötigen sie aber auch Kalium, Phosphor, Magnesium und andere Spurenelemente. Zeigt sich der Rasen blassgrün bis gelblich, kann das außerdem ein Hinweis auf Eisenmangel sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, im Fachhandel nach einem speziellen Dünger mit hohem Eisenanteil zu fragen. Damit bringt man nicht nur die Gräser wieder auf Vordermann, sondern bekämpft gleichzeitig auch aktiv vorhandenes Moos."
Herstellerinformationen beachten
Eisendünger sollte zwischen Ende März und Mai auf den Rasen gegeben werden, denn dann ist die Hauptwachstumszeit der meisten Gräser. „Optimal ist es, wenn die Fläche etwa eine Woche vorher gemäht wurde. Der Dünger gelangt dann besser auf den Boden und damit schneller an die Wurzeln der Pflanzen", so Bircher. „Bezüglich der Dosierung ist es wichtig, immer genau die Herstellerangaben auf der Packung zu befolgen. Hier finden Sie auch weitere Hinweise, die beim Ausbringen beachtet werden müssen." Hautkontakt sollte beispielsweise bei Eisendünger unbedingt vermieden werden. Deshalb ist es unerlässlich, bei der Arbeit feste Handschuhe zu tragen.
Dünger, der als Granulat angeboten wird, hat gegenüber der Pulverform den Vorteil, dass er beim Ausbringen nicht staubt. Der „Cornufera Rasendünger Ferro Aktiv" beispielsweise ist ein stickstoffbetonter Spezialdünger mit vier Prozent Eisen, der für eine schnelle Regeneration der Rasenflächen sorgt. Mit einem handelsüblichen Streuwagen lässt sich das Granulat sehr gleichmäßig auf der Fläche verteilen. So werden alle Graspflanzen gut versorgt und es entwickelt sich ein einheitliches Rasenbild. Da Feuchtigkeit die Nährstoffe aus dem Dünger löst, empfiehlt es sich, die Rasenfläche nach dem Ausbringen vorsichtig zu wässern. Falls starke Regenfälle vorhergesagt wurden, ist es allerdings besser, mit dem Düngen noch ein paar Tage zu warten. Bei solchen Wetterlagen kann das Granulat sonst leicht aus dem Rasen geschwemmt und in andere Gartenareale gespült werden. „Bei Eisendüngern sollte man grundsätzlich darauf achten, dass nichts auf gepflasterte Gehwege oder Terrassenflächen gelangt", rät Bircher. „Auf den Steinplatten können sonst Rostflecken entstehen, die sehr schwer wieder zu entfernen sind."
Für eine dichte Grasnarbe
Bereits einige Tage nach der Anwendung von „Ferro Aktiv" sind die ersten Ergebnisse zu sehen. Das Moos trocknet ab und färbt sich dabei dunkel. Nach etwa zwei Wochen lässt es sich leicht entfernen. Gab es nur wenig Bewuchs, reicht es aus, die Fläche nun gründlich abzurechen. Effektiver und weniger anstrengend ist es, einen motorbetriebenen Vertikutierer zu verwenden. Den muss man sich nicht extra kaufen – in den meisten Baumärkten stehen solche Geräte zum Verleih bereit. „Ist der Rasen erst einmal von den flachwurzelnden Moosflechten und dem abgestorbenen Pflanzenmaterial befreit, werden die Gräser gut belüftet und können ungestört wachsen. Schnell entwickelt sich dann wieder eine dichte Grasnarbe", sagt die Expertin. „In seltenen Fällen reicht eine einmalige Eisengabe nicht aus, um das Moos restlos zu entfernen. Dann sollte man die Fläche noch einmal zwischen September und Oktober behandeln."(GPP)