Knackig-frischer Frühlingssalat und Kohlrabi-Carpaccio. Spargel-Lasagne und Tomaten-Quiche. Himmlische Erdbeer-Törtchen und zartschmelzendes Rhabarber-Parfait: Die Zeiten, da vegetarisches oder veganes Essen angeblich Verzicht bedeutete, sind lange vorbei. Wer weiß, wie man leckeres Obst und Gemüse anbaut, hat als Spezialist fürs Grüne die Nase vorn!
Sie sind hip, sie sind öko, sie sind viele
„Bewusst genießen“ lautet das Motto vieler Vegetarier und Veganer, und dafür haben sie gleich mehrere gute Gründe. Die von ihnen verzehrten Lebensmittel sollen nicht nur gesund und lecker sein, sondern auch möglichst tier- und umweltfreundlich sowie klimaschonend in der Produktion. Das bedeutet auch: Regionales Obst und Gemüse ohne lange Transportwege wird bevorzugt.
Mit dem gestiegenen Interesse an der Lebensmittelproduktion gewinnt auch die Arbeit als Gärtnerin oder Gärtner im Obst- oder Gemüsebau immer mehr an Prestige. Vielerorts bilden sich neue Genossenschaften, Kooperativen und andere Formen der solidarischen Landwirtschaft mit dem Ziel, Obst, Gemüse und Kräuter nachhaltig und regional selbst zu erzeugen. Doch auch alteingesessene Betriebe spüren den frischen Wind, der durch die Anbauflächen und Gewächshäuser weht und viel positive Energie und Aufbruchstimmung mit sich bringt.
Wer jetzt die – je nach Schulabschluss zwei- bis dreijährige – Ausbildung beginnt, wächst direkt hinein in ein ebenso sinnvolles wie spannendes Berufsbild.
Krisenfest und abwechslungsreich
Die verschiedenen Obstarten oder Gemüse und Kräuter kennenlernen, erfahren, wo und wie sie am besten wachsen, und das neue Wissen gleich in der Praxis anwenden – das ist etwas, wofür sich immer mehr Menschen begeistern. Die Bandbreite der Tätigkeiten reicht von der Anbauplanung über die Aussaat, Pflanzung und Pflege bis zur Ernte und Vermarktung. Technikfans kommen sowohl im Obstbau als auch Gemüsebau auf ihre Kosten: In beiden Berufsfeldern erleichtern Maschinen dem Menschen die Arbeit und im Gewächshaus spielt hochmoderne Mess-, Steuer- und Regelungstechnik eine große Rolle.
Auch der Pflanzenschutz ist ein wichtiges Thema, etwa der Einsatz von Nützlingen oder biotechnischen Verfahren. Angehende Obstbau-Profis werden außerdem in die Geheimnisse des Obstgehölzschnitts und der Veredlung eingeweiht – und zur Blütezeit immer wieder um ihren traumhaft schönen Arbeitsplatz beneidet. Das gute Gefühl, durch eigener Hände Arbeit wertvolle Lebensmittel zu erzeugen, gibt es in beiden Fachsparten obendrein.
Grüne Jobs mit Wachstumsgarantie
Im Obst- und im Gemüsebau bringen nicht nur die Pflanzen Höchstleistungen, auch die Gärtnerinnen und Gärtner wachsen oft über sich hinaus. Neben themenspezifischen Weiterbildungen an gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Bildungsstätten können sie sich mit entsprechender Berufserfahrung auch zum Meister, zum staatlich geprüften Techniker oder zum Fachagrarwirt weiterbilden. Damit eröffnen sich viele weitere Möglichkeiten, vom Aufstieg innerhalb des Betriebs bis zur Selbstständigkeit. Auch ein Gartenbau- oder Landschaftsarchitekturstudium ist möglich – mit vorheriger Weiterbildung sogar ohne Fachhochschulreife. (GMH)