Weniger ist mehr – das gilt nicht nur, aber vor allem beim Herbstputz in unseren Naturgärten.
Ob zum Mulchen am Gemüsebeet sowie unter Hecken und Sträuchern oder auf Staudenbeeten ausgebracht, zum Winterschutz für Kübelpflanzen oder zur Herstellung von wertvollem Laubkompost genutzt – Laub ist für Naturgärtnerinnen und Naturgärtner eine vielseitige Ressource, die zudem einen Unterschlupf für unsere Nützlinge bietet. Auch die Geldbörse wird geschont, wenn das Laub nicht mit dem Biomüll entsorgt wird.
Wenn der Wind die farbenfrohe Blätterpracht von Bäumen und Sträuchern fegt, avanciert der Rechen im Herbst wieder zum meist genutzten Gartenwerkzeug. Sind sensible Bereiche wie Wege, Zufahrten, Dachrinnen, Rasen oder der Gartenteich vom Laub befreit, bietet das kunterbunte Gold im Naturgarten zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Herbstlaub eignet sich zudem bestens zum Schutz von Kübelpflanzen. Stellen Sie die Töpfe einfach in einen Jutesack und befüllen Sie diesen dicht mit Blättern. Beim Laub von Kastanien sollte man eine Ausnahme machen und es im Biomüll entsorgen. So entfernt man die darin überwinternden Puppen der Kastanienminiermotte und mindert den Befall im Frühling.
„Weniger ist mehr, denn wenn wir auf penibles Laubkehren verzichten, tun wir der Natur im Garten viel Gutes und handeln dabei in weiser Voraussicht für das kommende Gartenjahr. Mulchen schützt den Boden vor Austrocknung sowie Bodenerosion, verbessert die Bodenstruktur und ist Wohlfühldecke für das Bodenleben. Gesundes Laub eignet sich bestens, um den Wurzelbereich empfindlicher Stauden oder den Wurzelballen von Kübelpflanzen, die im Freien überwintern, vor Frost zu schützen“, erklärt Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“: „Laub im Garten ist außerdem gelebter Artenschutz, denn dort finden zahlreiche Nützlinge wie Spinnen, Laufkäfer, Eidechsen, Kröten, Salamander, Molche oder Spitzmaus und Igel einen wohligen Unterschlupf. Im Laub überwinternde Kleinlebewesen stellen zudem eine wertvolle Nahrungsquelle für Singvögel dar.“
Wenn Sie die letzten Runden beim Rasenmähen drehen, können Sie das aufliegende Laub gleich mithäckseln. Vermengt mit zerkleinertem Strauchschnitt und organischen Küchenabfällen entsteht am Komposthaufen feiner Dünger. (Natur im Garten)