Gartenabfälle gehören nicht in den Wald

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Reifen, Gartenabfälle, Sperrmüll, Bauschutt –es gibt nichts, was heutzutage nicht im Wald und an seinen Rändern landet. Für umweltbewusste Menschen unvorstellbar, aber nach Angabe von ExpertInnen nehmen die illegalen Müllablagerungen bundesweit stark zu.
Wer Abfälle im Wald entsorgt, verstößt gegen geltende Gesetze,begeht eine Ordnungswidrigkeitund mussmit einem Bußgeld rechnen, wobei die Höhe von den Bundesländern festgesetzt wird.Kaum einem ist es bewusst, wie lange der Müll im Wald liegt. Hier ein paar Beispiele: Getränkedose 500 Jahre, Windel 450 Jahre, beschichtetes Bonbonpapier 80 Jahre, Plastiktüte 20 Jahre, Zigarettenkippe 10 Jahre, Bananenschale 3 Jahre und auch der oft weggeworfene Kerngehäuse eines Apfels benötigt 2 Monate,bis er sich zersetzt.Oft verletzen sich Waldtiere an dem Müll. Igel steckenmit dem Kopf im Gurkenglas fest oder Vögel bauen Plastik in ihre Nester ein und ihre Jungvögel unterkühlen sich und sterben anschließend. Besonders klein scheint das Unrechtsbewusstsein beim Entsorgen der Gartenabfälle zu sein. „Wieso, das ist doch Natur“ oder „das verrottet doch rasch“, sind die Erklärungen der UmweltsünderInnen, von denen leider nur wenige auf frischer Tat ertappt werden.Gartenabfälle stören massiv die empfindliche Lebensgemeinschaft des Waldes. Wo sie entsorgt werden, wachsen nach kurzer Zeit oft nur noch Brennesseln –ein sicheres Zeichen für eine Nährstoffanreicherung und massivenStickstoff im Boden, der bis ins Grundwasser gelangen kann.Beim kompakten Rasenschnitt sind die Mikroorganismen nicht mehr in der Lage, die Biomasse umzusetzen. Durch Fäulnisprozesse sterben sie ab, der Nährstoffkreislauf wird zerstört. Mit Ästen gelangen Pilzkrankheiten in den Wald. Außerdem enthalten Gartenabfälle oft Samen konkurrenzstarker, nicht heimischer Pflanzen, die die einheimischen verdrängen. Diese sogenannten Neophyten sind den meisten WaldbesucherInnen schon begegnet. Vielen wird das kindshohe Indische Springkraut mit den rosafarbenen Blüten und dem süßlichen Geruch bekannt sein. Ähnlich läuft es mit dem Japanischen Staudenknöterich, der Kanadischen Goldrute oder dem Riesen-Bärenklau. Daher müssenGartenabfälle auf dem Kompost oder in der entsprechenden Tonne für Grünabfälle landen. (SWD)