Effektiver Naturschutz im Rheinland

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Neues Projekt „Rheinland³“ entwickelt Wege für mehr biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft.
Wie können Naturschutzmaßnahmen dem Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft effektiver entgegenwirken? Und wie können Schülerinnen und Schüler sowie angehende Landwirtinnen und Landwirte hierfür sensibilisiert werden? Das untersucht das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gestartete Projekt „Rheinland³“. Dabei werden verschiedene Maßnahmenkombinationen getestet mit dem Ziel Naturschutz, Landwirtschaft und Bildung besser zusammenzuführen. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit knapp 1,2 Millionen Euro. Es wird inhaltlich vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) begleitet.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Viele Tier- und Pflanzenarten brauchen die Agrarlandschaft als Lebensraum. Mit dem Projekt Rheinland³ wollen wir gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten Naturschutz in der Landwirtschaft durch eine geschickte Kombination verschiedener Maßnahmen effektiver gestalten. Darüber hinaus wird das Projekt auch an die Schulen gehen, um junge Menschen für das wichtige Thema Naturschutz in der Landwirtschaft zu erreichen. Damit hängt schließlich auch die nachhaltige Produktion hochwertiger und gesunder Lebensmittel zusammen.“
BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Mit „Rheinland³“ fördern wir im Bundesprogramm Biologische Vielfalt die Artenvielfalt in den ganz unterschiedlich ausgeprägten Agrarlandschaften der Niederrheinischen Bucht, des Niederrheinischen Tieflands und des Bergischen Lands. Die Ergebnisse aus diesem Projekt werden deshalb auf einen Großteil des Bundesgebiets übertragbar sein. Konkret werden drei verschiedene Maßnahmensets umgesetzt, von denen je eines auf Fluginsekten, Feldvögel oder auf am Boden lebende Spinnen und Laufkäfer ausgerichtet ist.“
Das Projekt wird von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft umgesetzt. Ziel von „Rheinland³“ ist, den Artenverlust auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu stoppen und Ökosystemleistungen dauerhaft zu sichern. Dafür soll die Effektivität von Naturschutzmaßnahmen durch dreiteilige Maßnahmenkombinationen, sogenannte „trinäre Kombinationen in der Agrarlandschaft“ (TriKAs), deutlich erhöht werden, um dadurch dem Rückgang an Insekten, Feldvögeln und anderen Arten der Kulturlandschaft gezielt entgegenzuwirken. Neben faunistischen Erhebungen, die Aussagen über die Wirksamkeit der Maßnahmen ermöglichen, wird im Projekt auch eine ökonomische Analyse durchgeführt, deren Ergebnisse Rückschlüsse auf die angemessene Vergütung der Landwirtinnen und Landwirte zulassen.
Neben den Projektschwerpunkten „Lebensraum“ und „Landwirtschaft“ nimmt die Stiftung schließlich noch einen weiteren Bereich ins Visier: Bildungsangebote für weiterführende Schulen sollen Schülerinnen und Schüler für den Zusammenhang zwischen Lebensmittelproduktion und Naturschutz sensibilisieren und zu einem nachhaltigen Verhalten motivieren. Zudem werden durch neu konzipierte Unterrichtseinheiten an landwirtschaftlichen Berufsschulen angehende Landwirtinnen und Landwirte über die Bedeutung der Biodiversität in der Agrarlandschaft und die Anlage und Wirkung kombinierter Naturschutzmaßnahmen informiert. Mit diesen „Lernorten“ ist das Trio vollständig. Das Projekt Rheinland³ beginnt noch im Jahr 2020 mit der Maßnahmenumsetzung. (BMU)