Gesund sind sie und lecker sowieso – mehr als 3,5 kg Strauchbeeren hat jeder Deutsche im vergangenen Jahr gegessen. In diesem Sommer waren es vermutlich sogar noch etwas mehr, denn seit Jahren steigt der Verbrauch stetig. Der Landvolk-Pressedienst verweist auf Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung nach denen die Bürger im Bundesgebiet im Wirtschaftsjahr 2012/13 insgesamt 173.000 t Brom-, Blau- und Preiselbeeren gegessen haben, das waren im Schnitt 2,1 kg pro Kopf. Drei Jahre zuvor waren es mit 139.000 t oder 1,7 kg pro Kopf noch spürbar weniger. Der Verbrauch von Johannis-, Stachel- und Himbeeren blieb mit zuletzt durchschnittlich 1,5 kg dagegen seit 2010/11 stabil. Im Jahr 2013 pflückten laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 1.276 Betriebe Strauchbeeren. Ihre Anbauflächen haben sie im Vorjahresvergleich um fast sieben Prozent auf 7.303 ha ausgedehnt. Regional betrachtet wurden 2013 in Niedersachsen mit 9.951 t die meisten Strauchbeeren eingebracht, gefolgt von Baden-Württemberg mit 7.984 t, Nordrhein-Westfalen mit 4.363 t und Bayern mit 4.084 t.
Die Zeit der frischen Beeren neigt sich nun dem Ende, jetzt folgt das Kernobst. Neben dem Apfel, der fast 90% der Baumobstfläche des Alten Landes ausmacht, reifen derzeit die Birnen (3%) und Zwetschen (1,6%) heran. Joerg Hilbers vom Obstbauversuchsring in Jork ist ganz begeistert von der neuen Ernte: „Besser geht es nicht!“ Bei den Zwetschen sieht er sogar Parallelen zu besonders guten Weinjahrgängen und lobt die außergewöhnliche Qualität der blauen Steinfrüchte in diesem Jahr. Angefangen von der guten Blüte mit viel Sonne bis hin zur Einlagerung von Fruchtzucker und Aromastoffen in den vergangenen sechs Wochen haben ideale Bedingungen die Früchte verwöhnt. Lediglich die Menge ist nur durchschnittlich. Dreiviertel der Zwetschen sind bereits gepflückt worden. Nun steht das sogenannte norddeutsche Sortiment auf dem Ernteplan. Die Hauptsorte, die noch am Baum hängt, ist die doppelte Hauszwetsche. Wer sie auf den Sonntagskuchen legen will, bekommt nun die Gelegenheit dazu.
Bei den Birnen sind bereits 70 bis 80% der Früchte geerntet worden. Die Obstbauern sind mit den Hauptsorten Conference und Bürgermeisterbirne nach der ersten Pflücke sehr zufrieden. Derzeit gehen die Erntehelfer das zweite Mal durch die Plantagen, um die reifen Früchte zu ernten. Durch die außergewöhnliche Qualität sind die Obstbauern auch vom Absatz positiv überrascht. „Wir merken an den Nachbestellungen, dass hiesige Äpfel, Birnen und Zwetschen den Leuten wie verrückt schmecken“, freut sich Hilbers. (LPD)