Der Herbst ist eine ideale Pflanzzeit für Gräser. Das erkennt man schon beim Blick in die Regale der Gartencenter und Supermärkte.
Das Angebot dort ist zur Zeit riesig: zierlich, flauschig, fedrig und filigran, fontänenartig oder stattliche Solitäre … die Welt der robusten Gewächse ist umfang- und abwechslungsreich. Wer zum Thema googelt, trifft schnell auf den legendären Staudenpapst Karl Foerster und sein 1956 erschienenes Buch „Einzug der Gräser und Farne in die Gärten". Von damals bis heute ist viel passiert – im Angebot und in den Verwendungsweisen von Gräsern liegt viel Bewegung. Doch eines steht fest: Die ernstzunehmende Gartenarchitektur der Jetztzeit kommt nicht ohne sie aus! Wogende Prärien und im Wind surrende und knisternde Halme treffen den aktuellen gärtnerischen Geschmack.
Wesentliche Motive liegen in der Ökologie und in veränderten Ansprüchen und Werten, die man mit dem eigenen Garten verbindet. Der extreme Rückgang der Artenvielfalt sowie der Energie- und Wasseraufwand in immer heißeren und trockeneren Sommern lassen viele über Alternativen nachdenken. Der Garten soll ökologischer, lebensfreundlicher, natürlicher und lebendiger werden, am besten mit überschaubarem, chemiefreiem Pflegeaufwand. Gräser können all diese Anforderungen auf attraktive Weise erfüllen: Mit ihnen wird die Fläche hinter und auch vor dem Haus lebendig und spannungsreich und bietet Vögeln, Schmetterlingen und Insekten eine natürliche Lebensgrundlage. Sie wachsen dicht und lassen unerwünschten Wildkräutern kaum Platz. Nicht zuletzt sind sie wahre Hungerkünstler und kommen mit den immer heißeren und trockeneren Sommern gut zurecht.
Natürlich ist es mit Gräsern allein nicht getan. Die Gräsersaison der nicht immergrünen Sorten beginnt erst später im Jahr, etwa im Juni. Daher sollten den filigranen Gewächsen frühe, blütenstarke Partner zur Seite gestellt werden, die schon im Frühjahr für Freude sorgen. Stauden, Blumenzwiebeln, Gehölze, Einjährige …. die Liste ist lang und hat für verschiedene Standortansprüche etwas auf Lager. Und nun das Beste: Auch diese wertvollen Pflanzen können jetzt im Herbst in den Boden. Also ran an die Schaufel und das nächste Jahr vorbereiten! (Quelle: elegrass)