Ohne sie läuft hier nichts

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Gärtnerinnen und Gärtner sind überall dort im Einsatz, wo große Rasenflächen, Beete und Pflanzen gepflegt werden müssen. Ob Zoo, Freizeitpark oder Fußballstadion: Nicht überall lässt sich auf den ersten Blick erahnen, dass vor allem Gärtner:innen hinter den Kulissen dafür sorgen, dass Besucherinnen und Besucher sich dort wohlfühlen.
Als Gärtnermeister im Zoo
Sie kümmern sich nicht nur um Gärten und Parks, sondern zählen auch ungewöhnlichere Orte zu ihren Arbeitsplätzen: Gärtnerinnen und Gärtner pflegen Golfplätze, Friedhöfe, Spielplätze, den Rasen im Fußballstadion, manche arbeiten auf Kreuzfahrtschiffen, an Filmsets oder begrünen Hausfassaden und Dachgärten. Viele große Freizeitparks betreiben sogar eigene Gärtnereien. Auch im Zoo werden Gärtnerinnen und Gärtner gebraucht: „Unser wichtigstes Ziel ist es, dass sich unsere Besucherinnen und Besucher wohlfühlen. Dazu müssen die Grünflächen des Zoogeländes ordentlich aussehen und es muss überall sauber sein“, berichtet Gärtnermeister Josef Arndt, der seit fünf Jahren im Zoo Dresden arbeitet.
Bäume für die Elefanten
Er und seine Kolleginnen und Kollegen pflegen die Beete und Rasenflächen, schneiden Hecken und Bäume, kümmern sich um die Grünschnitt- und Abfallbeseitigung und halten im Winter die Wege frei von Schnee und Eis. Auch kleinere Baumaßnahmen, wie das Pflastern eines Weges oder das Bauen einer Mauer, gehören zu ihren Aufgaben. Und sie sorgen dafür, dass Zebras, Giraffen & Co. satt werden, indem sie sich um die Grünfutterbeschaffung kümmern. Dazu fahren sie im Sommer täglich zu Wiesenflächen in der Umgebung und ernten dort frisches Gras. „Außerdem sind wir in Absprache mit dem Förster regelmäßig in einem lokalen Waldgebiet unterwegs, wo wir frisches Holz und Laubbündel sammeln. Ab und zu ist auch ein ganzer Baum für die Elefanten dabei“, berichtet der 32-Jährige, der sich nach seiner Ausbildung zum Techniker für Garten- und Landschaftsbau weitergebildet hat.
Welche Pflanze passt in welches Tiergehege?
Sein Arbeitstag beginnt morgens um 6:15 Uhr. So ist genug Zeit, um etwa lärmintensive Arbeiten oder größere Transporte auf dem Gelände zu erledigen, bevor die ersten Besucherinnen und Besucher in den Zoo strömen. „Wenn ich im Bekanntenkreis von meinem Arbeitsalltag erzähle und wie viel Abwechslung darin steckt, würden viele gerne einmal tauschen. Und Kinder finden den Beruf natürlich sowieso hochspannend. Die bleiben auch gerne mal stehen, um uns bei unserer Arbeit zuzusehen.“ Als Gartenmeister und Chef der Zoogärtnerinnen und -gärtner übernimmt Josef Arndt auch viele Aufgaben im Bereich Mitarbeiterorganisation und Planung. Zum Beispiel, wenn es um die Bepflanzung neuer Tiergehege geht. „Dann schaue ich mir genau an, aus welcher Region die Tiere stammen und welche Pflanzen dazu passen. Dabei suche ich oft nach Alternativen, die den Pflanzen aus der Heimat der Tiere ähnlichsehen, aber in unseren Klimaverhältnissen besser gedeihen.“

Fachwissen gefragt

Seine Kolleginnen und Kollegen kommen aus den verschiedensten Fachrichtungen: Etwa aus dem Obstbau, aus der Baumschule oder dem Garten- und Landschaftsbau. Jeder bringt im Arbeitsalltag wichtiges Fachwissen ein. „Meine Kollegin, die Zierpflanzengärtnerin ist, kennt sich beispielsweise bestens mit der Innenraumbegrünung unserer Tropenhäuser aus.“ Die Arbeit innerhalb der Tiergehege übernehmen größtenteils die Tierpflegerinnen und Tierpfleger des Zoos, aber wenn beispielsweise ein großer Baum geschnitten werden muss, steigt Josef Arndt auch selbst ins Löwengehege. „Das ist immer noch ein komisches Gefühl, auch wenn mich von den Löwen ein Stahlschiebetor trennt.“
Vielfältige Aufgaben und Arbeitsorte
Ob im Park, auf dem Feld oder Friedhof: Gärtner:innen arbeiten oft im Freien. Wer gerne draußen ist und sich für Pflanzen und Natur interessiert, sollte sich die sieben Fachrichtungen der Gärtner:innenausbildung einmal genauer ansehen. Aber auch, wer lieber drinnen arbeitet, ist in diesem tollen Beruf gut aufgehoben. In manchen Fachrichtungen – wie etwa im Zierpflanzenbau – wird überwiegend im Gewächshaus gearbeitet. (GMH)