„Allee des Jahres 2014“ im Norden Mecklenburg-Vorpommerns

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"Allee des Jahres 2014" ist eine Lindenallee nordwestlich von Stralsund zwischen Batevitz und Bisdorf im Landkreis Vorpommern-Rügen. Das Siegerfoto von Bernd Käding aus Niedersachsen setzte sich gegen rund 140 weitere Vorschläge durch, die von einer Jury des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rahmen eines bundesweiten Fotowettbewerbs gesichtet wurden. Anlass für die Auszeichnung ist der "Tag der Allee" am 20. Oktober, den die Umweltschutzorganisation vor acht Jahren aus der Taufe gehoben hatte.

Die diesjährige "Allee des Jahres" stehe beispielhaft für gut erhaltene und besonders alte Alleen im ländlichen Raum, die dem Straßenbau glücklicherweise nicht zum Opfer gefallen seien, heißt es in der Begründung der Jury. In einer weitgehend agrarisch geprägten Landschaft böten solche Alleen Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen wie beispielsweise Vögel, Insekten, Käfer, Flechten und Moose.

Die Allee zwischen Batevitz und Bisdorf werde von zahlreichen gefährdeten Vögeln wie Grasschnäpper, Neuntöter und Ortolan für die Nahrungssuche genutzt. Während der Vogelzüge sei sie Rastplatz für weitere Arten. Das mächtige Blätterdach der "Allee des Jahres 2014" diene außerdem Fledermäusen als Sommer- und Winterquartier, als Orientierungshilfe und Jagdgebiet.

Katharina Brückmann, BUND-Alleenexpertin: "Alleen sind vom Menschen geschaffene natürliche Refugien. Sie haben nicht nur großen kulturhistorischen Wert. In den von Landwirtschaft und Siedlungsbau intensiv genutzten Flächen bieten sie vielen bedrohten Arten unverzichtbaren Lebensraum. Alleen verbinden die verschiedensten Biotope miteinander, was dem Artenschutz zugute kommt. Wir freuen uns besonders, dass die Allee des Jahres 2014 einen unbefestigten Weg säumt, was in Deutschland zunehmend zur Rarität wird."

Den zweiten Platz belegte Markus Hunger aus Bayern mit einem Alleen-Foto, das in der Sächsischen Schweiz bei Rathmannsdorf gemacht wurde. Es trägt den Titel "Dem Nachwuchs eine Chance" und zeigt eine neu angepflanzte Allee im Freistaat Sachsen. Das Foto mache deutlich, dass sich durch eine vorausschauende Planung Konflikte zwischen den Interessen der Autofahrer und der Alleenschützer entschärfen ließen, sagte die BUND-Expertin Brückmann.

Der dritte Preis des Fotowettbewerbs zur "Allee des Jahres" geht in diesem Jahr an die Berlinerin Claudia Eickschen für ihr Foto einer Linden-Allee bei Großbeeren in Brandenburg. Die Jury habe es ausgewählt, weil es den hohen Erlebniswert der vom Licht durchfluteten Wipfel darstelle.