Trotz aller Diversität: Muttertag bleibt Muttertag

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Der Ursprung des heutigen Muttertags geht auf die US-amerikanische Frauenbewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück.
Die Pastorengattin Ann Maria Reeves Jarvis und ihre Mitstreiterinnen kämpften gegen die Missstände, in denen viele Arbeiter leben mussten, und setzen sich für die Verwundeten im Bürgerkrieg ein. Nach ihrem Tod organisierte ihr Tochter Messen, in denen allen Müttern gedacht werden sollten. Die Veranstaltungen zogen Kreise und bereits 1909 feierte man in 45 Staaten der USA jedes Jahr im Mai Muttertag. Einige Zeit später wurde der Tag auch in Deutschland populär. Nachdem er hier zunächst völlig frei von politischen Zielen war, erklärten die Nationalsozialisten ihn 1933 offiziell zum „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter". Vor allem Frauen, die eine große Zahl „arischen Nachwuchses" aufzogen, zeichnete man damals als Heldinnen des Volkes aus. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Tag daher lange umstritten und auch nicht mehr gesetzlich verankert. Die Bevölkerung hielt aber an der Tradition fest und so proklamierte der Floristen-Verband in Westdeutschland den zweiten Sonntag im Mai offiziell zum Muttertag. In den 1970er und 1980er Jahren, als die Gesellschaft und das Frauenbild sich stark wandelten, wurde weiter heftig diskutiert, ob es einen solchen Termin überhaupt brauche oder ob damit alte Rollenmuster zementiert würden.

Frei von Ideologien

Dass es den Tag heute immer noch gibt, zeigt: Die Dankbarkeit gegenüber der eigenen Mutter ist ein Thema, das Menschen tief bewegt und beschäftigt. Für einen ideologischen Überbau gibt es jetzt zum Glück aber keinen Platz mehr. Ganz im Gegenteil: Das Datum gehört zu den wenigen Aktions- und Feiertagen, die vollkommen unabhängig von Religion und Politik sind und trotzdem von dem Gros der Bevölkerung begangen werden. Ob die Mutter verheiratet oder alleinerziehend ist, mit einem anderen Mann als dem Vater oder vielleicht sogar mit einer Frau zusammenlebt, ist irrelevant. Mit Küche und Herd hat der Tag erst recht nichts mehr zu tun: Heute arbeiten Mütter ganz selbstverständlich als Außenministerin, Ärztin oder Dachdeckerin … Voll- oder Teilzeit. Ihre Rolle wird nicht dadurch definiert, ob sie sonntags den selbstzubereiteten Braten in den Ofen schieben oder doch eher den Pizzaservice bestellen. Und auch das Alter ist an diesem Tag bedeutungslos: Denn Mutter bleibt Mutter – ganz gleich, ob die Kinder noch klein sind oder vielleicht selbst schon Enkelkinder haben.

Noch gibt es Frühlingsblumen

In diesem Jahr fällt der Muttertag auf den 8. Mai! Also nicht vergessen: Wer seiner Mama an diesem Datum eine Freude machen und Danke sagen möchte, plant vor dem sonntäglichen Besuch einen Abstecher zum Floristen ein. Denn ein bunter Strauß gehört an diesem Tag nach wie vor zu den beliebtesten Präsenten. Anfang Mai bieten sich übrigens Tulpen an. Die fröhlichen Frühlingsblumen gibt es in vielen unterschiedlichen Farben: Von kräftigen Rot-, Gelb- und Orangetönen bis zu zarten Pastellnuancen reicht die Palette. Auch bei der Blütenform können sie einiges vorweisen: So findet man neben den sogenannten Einfachen Tulpen beispielsweise die eleganten Lilienblütigen, die oben spitz zulaufen, oder die Gefüllten, die an Pfingstrosen erinnern und sogar duften. Der Muttertag ist eine gute Gelegenheit sich das Sortiment noch einmal richtig anzuschauen und zuzugreifen, denn schon bald sind die Zwiebelblumen im Handel nicht mehr erhältlich. Anders als etwa Rosen oder Gerbera – die in der Regel ganzjährig verfügbar sind – sind Tulpen echte Kinder des Frühlings und ihre Saison endet leider im Laufe des Monats. (Quelle: TPN)