Blumenzwiebeln in den Startlöchern: Die Pflanzzeit für den Frühling steht (fast schon) vor der Tür!

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Wer in diesen Wochen durch Nordholland fährt, erlebt die Rodung der weiten Blumenzwiebelfelder hautnah: Narzissen waren die ersten, jetzt sind Tulpen dran. Ihre Bollen – wie die Niederländer sagen – kommen nun aus dem Boden, werden sortiert, geputzt, geschält, verpackt und anschließend bei idealen Temperaturen gelagert. Für uns, die wir gerade mitten im Hochsommer stecken, die Staudenpracht und den Schatten der großen Bäume genießen, mag der Herbst noch weit weg sein, für die Tulpenzwiebeln ist er tatsächlich ziemlich nah.
Blumenzwiebelliebhaber schauen nach vorn
Nicht mehr lange, dann machen sich die im Frühjahr blühenden Zwiebelblumen auf den Weg zu neuen Gärten. Bei vielen steht die nächste Heimat schon fest – die Bestellzeit ist seit Wochen in vollem Gange. Das mag absurd erscheinen, wo die Blumenzwiebeln doch gerade erst geerntet werden, aber als Blumenzwiebelliebhaber schaut man stets nach vorn. Bei der Pflanzung im Herbst hat man den Blick im nächsten Frühjahr, während man nach der Blütezeit bereits an die Pflanzzeit denkt. Das gilt besonders für die Raritäten aus der Blumenzwiebelwelt. Denn während die Klassiker unter den Tulpen und Narzissen in großer Stückzahl angebaut und anschließend im Gartencenter oder Supermarkt angeboten werden, gibt es von den Besonderheiten meist nur eine kleine Charge und die ausschließlich bei Fachhändlern. Dann heißt es schnell sein, sonst ist jemand anderes der Glückliche.
Opulenz und Natürlichkeit liegen im Trend
„In diesem Jahr haben wir eine große Nachfrage nach romantisch-gefüllten Zwiebelblumen", weiß Carlos van der Veek, Blumenzwiebelgärtner aus Nordholland. „Die weiß-orangefarbene Narzisse ‘Gay Tabor‘ und die kupferfarbige Tulpe ‘Copper Image‘ waren fast über Nacht ausverkauft. Aber auch wildanmutende, eher leise Frühlingsblüher sind im Trend wie die Narcissus asturiensis ‘Piccolini‘ oder die Miniaturtulpe ‘Hilde‘." Bei den Bestellungen auf seinem Webshop Fluwel merke er, dass Gartenbesitzer zurzeit die Gegensätze lieben. Zum einen haben sie das Bedürfnis nach verträumter Opulenz – während sie zugleich ihren Garten etwas natürlicher gestalten möchten. Das schlägt sich auch im Sortiment von van der Veek wieder: Neben süßen Tulpen wie der pinkfarbenen ‘Amazing Grace‘ oder der schneeweiß-gefüllten Narzisse ‘Ocean’s Eleven‘ entdeckt man bei den Neuzugängen auch die kurzstielige, pastellgelbe Tulpe ‘Honky Tonk‘ oder die kleine, üppig blühende ‘Cyclataz‘.
Ein Blick auf die Bäume zeigt die Pflanzzeit
Die Bestellungen gehen ein, die Beutel werden verpackt – doch versendet werden die Blumenzwiebeln noch nicht. Sie brauchen noch einige Wochen Ruhe bei idealen Bedingungen für eine hohe Qualität und Blütenfülle. Die können Gartenbesitzer in der Regel nicht bieten, daher gehen die Pakete erst dann auf die Reise, wenn die Pflanzzeit startet. Wer bei Fluwel bestellt, darf sich ab Anfang Oktober auf seine Bodenschätze freuen. Doch ob dann auch schon direkt zur Schaufel gegriffen werden sollte, steht auf einem anderen Blatt Papier. Van der Veek: „Es gibt schlichtweg kein Datum, das allgemeingültig die Pflanzzeit einläutet. Denn das ist von Region zu Region und auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Ich rate daher immer, die Bäume in der Umgebung im Blick zu haben. Verfärben sich die Blätter und fallen langsam herab, ist der Boden kühl genug und die richtige Zeit gekommen, um den Frühling zu pflanzen!"(Quelle: fluwel.de)