Begonien für Beet und Topf: Jetzt vorziehen und früh freuen!

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Lange galten Begonien als etwas staubige „Großelternpflanzen" und wurden kaum noch gepflanzt. Glücklicherweise konnten sich die Sommerblüherinnen aber wieder von dem Retro-Image befreien und sich ihren Platz in den Gärten zurückerobern. Grund sind vor allem die neuen Varianten der sogenannten ‘Ameri-Hybride‘. Diese Begonien stammen aus panamerikanischem Saatgut und überzeugen mit besonders großen Blüten in reicher Zahl, die von Juli bis Oktober mit intensiven Farben ihre Betrachter in den Bann ziehen. Größter Unterschied zu ihren Schwestern ist jedoch ihr bevorzugter Standort: Statt eines schattigen Plätzchens bevorzugen sie es sonnig und warm.
Begonienknollen im Rampenlicht
Die Knollen der neuen Begonien sind in etwa so groß wie Tulpenzwiebeln, sehen aber ganz anders aus als die frühlingshaften Stars. Sie sind viel dunkler, breiter als hoch und wirken wie behaart. „Zu allem Überfluss sehen die Ober- und Unterseite auch noch fast gleich aus, was das Pflanzen zu einer kleinen Herausforderung macht", weiß Carlos van der Veek, Blumenzwiebelexperte von Fluwel. „Aber keine Sorge, den Dreh hat man schnell raus und generell sind ‘Ameri-Hybride‘ auch wirklich einfach zur Blüte zu bringen."
Gepflanzt werden die nicht winterharten Knollen erst dann, wenn die Gefahr von Bodenfrost vorbei ist. Als grobe Regel gelten die Eisheiligen Mitte Mai – sind diese vorbei, darf zum Schäufelchen gegriffen werden. Wer vorher schon aktiv werden möchte, kann die Sommergewächse im März und April im Haus im Topf vorziehen. Dadurch werden die Knollen frühzeitig zum Austreiben gebracht und die Blütezeit verlängert sich um einige Wochen.
Im frühen Frühling vorziehen
Für das Vorziehen braucht man nicht viel: Lediglich ein Pflanzgefäß und etwas Erde. Der Blumentopf muss nur wenig größer als die Knolle sein. Es sei denn, man plant, die Begonien im Topf auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen. Dann lohnt es sich, von Anfang an auf ein großes Gefäß zu setzen. So spart man sich das Umpflanzen und die später blühende Begonie hat mit ihrer enormen Größe ausreichend Platz und Wasser.
Begonien werden flach gepflanzt, eine Deckschicht von etwa einem Zentimeter Erde reicht völlig aus. Um herauszufinden, wie herum die Knolle in den Topf kommt, hat Blumenzwiebelspezialist van der Veek einen Tipp parat: „Bei genauerem Betrachten bemerkt man auf einer Seite eine leichte Delle und auf der anderen eine kleine Beule. Die Oberseite der Knolle befindet sich dort, wo die Kuhle ist. Dort bilden sich später die ersten Triebe." Falls man sich trotzdem mal nicht sicher ist, empfiehlt van der Veek, die Knolle seitlich in das Pflanzloch zu legen: „Das ist zwar nicht optimal, aber besser, als sie versehentlich falsch herum zu pflanzen." Anschließend kommt der Blumentopf an einen hellen, mäßig warmen Ort im Haus oder der Garage.
Der Umzug in den Garten
Im Mai, wenn die Zeit für Nachtfröste vorbei ist, können die vorgezogenen Knollen nach draußen. „Die Begonien wünschen sich einen sonnigen, hellen Standort. Natürlich kommen sie auch mit etwas Schatten zurecht, aber für eine imposant blühende und kompakte Pflanze ist Licht äußerst wichtig", betont der Experte von Fluwel. Da das Licht unter freiem Himmel jedoch anders ist als im Haus, sollten vorgezogene Begonien nicht direkt in voller Sonne platziert werden. Ihr weiches Laub könnte unter der direkten und intensiven Sonneneinstrahlung leiden. Daher rät van der Veek: „Die vorgezogenen Begonien gewöhnt man am besten erst einmal für ein paar Tage an einem schattigeren Plätzchen nahe der Hauswand an die veränderten Lichtverhältnisse draußen." (Quelle: fluwel.de)