Die weitgehende Selbstversorgung mit Gemüse lässt sich ab einer Gartenfläche von 70 m2 pro Person (fruchtbarer Boden, sonnige Lage und Erfahrung im Anbau vorausgesetzt) realisieren.
Im urbanen Raum stehen solche Flächen kaum zur Verfügung, doch die wachsende BalkongärtnerInnen-Gemeinschaft zeigt: die Motive auch in luftiger Höhe zu Gärtnern sind vielfältig und die Freude am Garteln und der Genuss von Selbstangebautem setzen nicht zwingend große Flächen voraus. Durch neue Blickwinkel, innovative und kreative Ideen, regem Austausch und Vernetzung innerhalb der Balkon-Community und dem Mut einfach loszulegen, erschließen sich immer mehr Menschen das grüne Glück auf Balkonien. Bepflanzte Balkone und Terrassen beeinflussen das Kleinklima positiv und sind zudem großartige, kleine Wohlfühloasen voller Leben mitten in der Stadt. Grün(er)leben auf Balkonien – die Pelargonien gegen Nutzpflanzen und insektenfreundlich Blühendes zu tauschen, hat sich vom Trend zur eigenen Garten-Bewegung entwickelt. Deshalb gibt es neben der beliebten „Natur im Garten“-Plakette ab jetzt auch eine eigene Balkon- und Dachgarten-Auszeichnung – denn jeder naturnah gestaltete m2 ist wertvoll!
„Durch überlegte Gestaltung und Planung, wie etwa dem satzweisen Anbau von Salat, lässt sich laufend etwas ernten. Viele Kräuter sind pflegeleicht, insektenfreundlich und erweitern die Palette an frischen Gewürzen für die Küche. Stangenbohnen, Kapuzinerkresse oder Malabarspinat werden beerntet und dienen zusätzlich als Sichtschutz – je kleiner der Raum, desto zentraler ist die Frage der Mehrfachnutzung“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Tipps für das Gärtnern im Topf
- Die richtigen Pflanzen am passenden Standort: Balkone und Terrasse sind häufig Extremstandorte. An südseitigen Standorten kann es im Sommer sehr heiß und trocken werden, auf nordseitigen Balkonen hingegen ist es meist schattig, kühl und feucht. Daher ist es wichtig, die Standortansprüche der einzelnen Pflanzen zu berücksichtigen und sorgfältig auszuwählen.
- Ausreichend große Töpfe mit Abzugslöchern wählen: Durch das geringe Erdvolumen in den Töpfen dringen Frost, Hitze und Trockenheit schnell bis zu den Wurzeln vor. Die Topfgröße sollte daher großzügig gewählt werden. Besser weniger und dafür größere Gefäße mit Abzugslöchern und einer Drainage, die für einen guten Abfluss von Wasser sorgt, verwenden. Mulchen Sie Ihre Pflanzungen außerdem z.B. mit Hanfschäben, das hält die Feuchtigkeit länger im Topf.
- Das Substrat den Pflanzen anpassen: Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an den Boden. Schattenpflanzen benötigen eher humose, nährstoffreiche Substrate, sonnenliebende Kräuter und Wildstauden bevorzugen hingegen häufig nährstoffarme, durchlässige Substrate. Für die unterschiedlichen Ansprüche gibt es fertige, torffreie Substratmischungen im Handel. Für größere Gefäße ist es sinnvoll strukturstabile und wasserspeichernde Zusatzstoffe wie Ziegelsplitt oder Lavagestein ins Substrat zu mischen.
- Naturnahe Bepflanzung ist mehr als nur Zierde: Neben klassischen Zierpflanzen gibt es alternativ viele bunte Nektar- und Pollenpflanzen mit Mehrwert für Wildbienen, Schmetterlinge & Co. Zahlreiche Kräuter und heimische Wildstauden, aber auch Gemüsepflanzen, kleine Obstbäumchen oder Beerensträucher sind bei BalkonbesitzerInnen ebenso wie bei Insekten beliebt.
Veranstaltungstipps von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:
Webinar „Gartentipp des Tages“ (online, kostenlos)
Mittwoch, 31.05.2023, 18.00 Uhr: Wasser sparen! Tipps für Garten, Balkon & Terrasse
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