Am 20.06.2023 wurde bei neun verendeten Lachmöwenküken aus der ca. 1.700 Paare umfassenden Brutkolonie am Eidersperrwerk Aviäres Influenza Virus vom Typ H 5 vom Landeslabor Schleswig-Holstein nachgewiesen. Eine ergänzende Differenzierung steht aus.
Da sich die Brutkolonie auf beiden Seiten der Kreisgrenze der Kreise Dithmarschen und Nordfriesland befindet, erfolgen die Maßnahmen in Kooperation der beiden Kreise, der beteiligten Ämter Eiderstedt und Büsum-Wesselburen, des NABU und der Nationalparkverwaltung.
Bislang sind bereits mehr als 500 Vögel verstorben. Erkrankte Vögel versterben meist innerhalb weniger Stunden. Da bei betroffenen Vögeln keine Aussicht auf Heilung besteht, bitten die zuständigen Behörden von Rettungsversuchen abzusehen und die Brutkolonie in keinem Fall zu betreten, um keinen zusätzlichen Stress bei den Tieren zu verursachen. Hundehalter müssen ihre Hunde im Bereich der Kolonie an der kurzen Leine führen und jeglichen Kontakt zu Vögeln unterbinden. Störungen in den Brutkolonien sind unbedingt zu vermeiden.
Bei Kontakt zu toten Vögeln oder Kot sollte grundsätzlich eine Dusche sowie ein Schuh- und Kleiderwechsel erfolgen. Geflügelhaltungen dürfen frühestens nach 48 Stunden und unter Verwendung von Schutzkleidung betreten werden. Anderenfalls ist ein Überspringen der Seuche auf Hausgeflügel zu befürchten.
Das Geschehen in der Brutkolonie macht deutlich, dass der Erreger ganzjährig in Schleswig-Holstein vorhanden ist. Geflügelhalter sollten daher zum Schutz Ihrer Tiere den direkten und indirekten Kontakt zu Wildvögeln vermeiden. Insbesondere die Versorgung mit Futter und Wasser des Hausgeflügels sollte geschützt vor dem Zugriff von Wildvögeln erfolgen. Weitere Maßnahmen zum Schutz der Hausgeflügelbestände können der Allgemeinverfügung des Landwirtschaftsministeriums zur Biosicherheit entnommen werden.
Für weitere Fragen stehen Ihnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Veterinäramtes Nordfriesland unter 04841-67827 gerne zur Verfügung.
Das Veterinäramt Dithmarschen ist unter der Nummer 0481 97-2100 zu erreichen. (Kreis Dithmarschen)