Steckrüben: Vom Arme-Leute-Essen zur Delikatesse

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 Ältere Mitbürger erinnern sich oftmals noch viel zu gut an die Hungerwinter zum Ende und unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Für viele Menschen waren Steckrüben über Wochen das einzige Lebensmittel. Dass durch diese negativen Assoziationen eine Abneigung gegen das eigentlich leckere Gemüse entstanden ist, ist nachvollziehbar. Allerdings hat heute sogar die Sterneküche die großen Rüben entdeckt. Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn hin.

Steckrüben – auch Kohlrüben genannt – zählen zum Kohlgemüse. Dies spiegelt sich auch in den Inhaltsstoffen wider. Sie enthalten viel Vitamin C und Beta-Karotin, die Vorstufe von Vitamin A. Ferner sind die Gehalte an Calcium, Kalium und Senfölen, die Entzündungen in Magen und Darm hemmen, bemerkenswert. Darüber hinaus ist das Gemüse kalorienarm.

Während die Rüben früher nur im Eintopf verzehrt wurden, sind die Verwendungsmöglichkeiten heute wesentlich vielfältiger. Gedünstet als Gemüsebeilage, als Grundlage für eine Cremesuppe oder auch geraspelt als Rohkost – der Geschmack ähnelt dem von Kohlrabi – sind nur einige der Möglichkeiten.

Steckrüben lassen sich bei niedrigen Temperaturen über lange Zeit lagern. Da die Rüben meist sehr groß sind, lassen sie sich nur selten in einer Mahlzeit verarbeiten. Geschält werden sollten nur die Teile, die unmittelbar verzehrt werden. Angeschnittene Rüben können über mehr als eine Woche kühl gelagert werden, wenn die Schnittfläche mit Frischhaltefolie abgedeckt wird. (rlv)