So bringen Sie Gartengehölze unbeschadet durch die kalte Jahreszeit

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Eisig oder mild, trocken, regnerisch oder schneereich – wie wird sich dieser Winter entwickeln? Verlässliche Voraussagen gibt es nicht. Und blickt man auf die letzten Jahre zurück, so war in Mitteleuropa in den Monaten Dezember, Januar und Februar alles möglich: Während der Winter 2013/2014 mit einer durchschnittlichen Temperatur von plus 3,3 Grad Celsius viel zu warm war, gab es davor fünf sehr kalte Winter in Folge. 2013 fielen sogar im März und April noch Unmengen an Schnee. Was bedeuten solche unsicheren Prognosen nun für Gartenbesitzer? Auch in Zeiten, in denen viel von Erderwärmung und Klimawandel die Rede ist, können die Winter bei uns durchaus eisig werden. Hobbygärtner sollten darauf vorbereitet sein und auch ihre winterharten Gehölze vor möglichen Frostschäden schützen. Beraten und unterstützen kann sie dabei ein Landschaftsgärtner vor Ort.

Spannungen
Es klingt etwas paradox, aber nicht nur Minustemperaturen, auch die wärmende Wintersonne kann Pflanzen schaden. Dann nämlich, wenn stärkere Sonneneinstrahlung für eine kräftige Tageserwärmung sorgt und damit ein gefährliches Kontrastprogramm zu den Nachtfrösten darstellt. Dies kommt vor allem Ende Januar und Anfang Februar vor, wenn die Anzahl der Sonnenstunden am Tag langsam wieder zunimmt. Auch auf der Sonnen- und der Schattenseite eines Baumes kann an solchen Wintertagen ein erheblicher Temperaturgegensatz herrschen. Die Folge: Die Rinde dehnt sich in der Wärme aus und es kann zu Spannungsrissen kommen. Vor allem junge Obst- und Ziergehölze, die noch keine Borke gebildet haben, sind dafür anfällig. Die entstandenen Wunden an der dünnen Rinde sind dann häufig Einfallstor für Bakterien, Pilze und Schädlinge.

Um dieses zu verhindern, nehmen die Experten für Garten und Landschaft bei jungen Bäumen üblicherweise einen Weißanstrich der Stämme vor. Der helle Farbton reflektiert die Sonnenstrahlen, verhindert so eine zu starke Erwärmung der Rinde und beugt dadurch Spannungsrissen vor. Der Anstrich sollte vom Boden bis zum Kronenansatz des Baumes reichen. Zuvor ist es ratsam, den Stamm von Unreinheiten wie Moos oder Flechten zu befreien.

Sonne und Eis
Immergrüne Gehölze wie Ölweiden, Glanzmispeln und Kirschlorbeer haben auch im Winter Durst – besonders wenn die Sonne strahlend scheint. Sie verdunsten dann über ihre Blätter sehr viel Wasser. Herrschen nun aber gleichzeitig über einen längeren Zeitraum Minustemperaturen, können die Wurzeln aus der gefrorenen Erde kein neues Wasser nachliefern. Einzelne Triebspitzen der Gehölze färben sich plötzlich braun und die Pflanzen drohen tatsächlich zu vertrocknen. Besonders gefährdet sind frisch gepflanzte Gehölze, welche mit ihren Wurzeln noch nicht in tiefere Bodenschichten vorgedrungen sind. Dieses Phänomen wird von Landschaftsgärtnern Frosttrocknis genannt. Sie empfehlen Gartenbesitzern, die Blätter der Pflanzen mit Schattiernetzen vor extremer Wintersonne zu schützen. Als Sonnenschutz können auch im Handel erhältliche Reet- oder Weidematten dienen, die um die Pflanze herumgestellt und mit Bambusstäben stabil gehalten werden. Wenn dort hinein noch Laub gefüllt wird, können Frost und Sonne der Pflanze nichts mehr anhaben. In frostfreien Trockenphasen ist es natürlich besonders wichtig, immergrüne Gartengehölze stets ausreichend zu gießen. (Quelle: BGL)