Wildtier des Jahres 2015: Der Feldhase

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Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWI) hat den Feldhasen zum Wildtier des Jahres 2015 bestimmt. Seit den 1970er Jahren gehen die Bestände in weiten Teilen des europäischen Besiedlungsraumes deutlich zurück, begründet sie die Entscheidung. Die Rote Liste stuft den Feldhasen bundesweit als "gefährdet" ein.

Der Feldhase ( Lepus europaeus ) ist eine typische Art der mitteleuropäischen Kulturlandschaft. Er bevorzugt offene Landschaften wie Ackerland. In den vergangenen 30 Jahren hat sich sein Lebensraum aber deutlich gewandelt. Die Landwirtschaft ist intensiviert worden, die Landwirte mähen häufiger und auch die Vielfalt der Feldfrüchte ist gesunken. Ehemalige Brachen aus der Flächenstilllegung werden für die Produktion nachwachsender Rohstoffe genutzt. Auch die Vermehrung der natürlichen Feinde und Witterungseinflüsse können sich negativ auf die Hasenpopulation auswirken. So führt nasskaltes Wetter im Frühjahr zum Verkühlen der ungeschützt auf dem Boden geborenen Junghasen.

Dem Feldhasen kann laut SDWI langfristig nur geholfen werden, wenn sich Agrar- und Jagdpolitik, Bauern, Landeigentümer und Jäger mit gemeinsamen Aktivitäten für den Schutz einsetzen. Blühstreifen, Hecken und eine extensive Landwirtschaft würden das Nahrungsangebot verbessern und mehr Rückzugsmöglichkeiten bieten, erklärt der Naturschutzbund Deutschland.

Der Feldhase ist mit seinem graubraunen Fell in der offenen Landschaft gut getarnt. Tagsüber hockt er meist in einer geschützten Mulde, auch Sasse genannt. Im Jahr bringt er in der Regel dreimal drei Junge zur Welt. Der Feldhase ist ein reiner Pflanzenfresser und ernährt sich von Wildkräutern und Gräsern. Vom Kaninchen ist er einfach zu unterscheiden, da die Ohren deutlich länger sind und eine schwarze Spitze haben. Zudem hat der Feldhase eine hellgelbe bis hellbraune Iris, während die Augen des Kaninchens dunkel erscheinen. (Quelle: www.aid.de)