Aufgrund der milden Witterung muss bei Pfirsich- und Nektarinenbäumen jetzt mit ersten Infektionen durch die Kräuselkrankheit gerechnet werden. Sobald die Temperatur im Winter über zehn Grad ansteigt, besteht die erhöhte Gefahr einer Infektion.
Der Pilz Taphrina deformans, der diese Krankheit hervorruft, überwintert an den Triebspitzen auf Knospenschuppen und Rinde, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Wenn die Knospen schwellen, werden die Pilzsporen durch Regen in die sich öffnenden Knospen gespült und infizieren dort die jungen neuen Blätter. Erste Anzeichen der Erkrankung zeigen sich bereits kurz nach Beginn des Austriebs. Typische Symptome sind auffällige Blattkräuselungen und blasenartige Aufwölbungen an den Blättern. Teilweise verfärben sich die Blätter leicht rötlich, gelblich oder weiß. Bei stärkerem Befall vertrocknen sie zusehends und werfen früh die Blätter ab. Der anschließende Neuaustrieb bleibt aber meist gesund. Früchte werden später oftmals ebenfalls geschädigt. Fruchtschäden zeigen sich durch ein leicht runzeliges Aussehen der Fruchthaut.
Um Infektionen durch die Kräuselkrankheit zu verhindern, können Pfirsich- und Nektarinenbäume mit einem Pflanzenstärkungsmittel, Obst-Pilzschutz oder mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Wichtig sind frühzeitige Spritzungen ab Beginn des Knospenschwellens, noch vor Knospenaufbruch. Weitere Behandlungen sollten je nach Witterung in etwa wöchentlichen Abständen folgen. Insgesamt sind bis zu drei Anwendungen sinnvoll. Nach einem Befall sollten kranke Triebe zurückgeschnitten werden. Für Neupflanzungen stehen widerstandsfähige Sorten, wie zum Beispiel Benedicte und Revita, zur Verfügung. (lwknrw)