Ökologisch stabiler und attraktiver Wald dank naturnaher Bewirtschaftung

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Der Grunewald in Berlin ist vom Bund Deutscher Forstleute (BDF) zum „Waldgebiet des Jahres 2015“ gekürt worden. „Die Auszeichnung würdigt die große Bedeutung, welche eine naturnahe Waldbewirtschaftung nach den strengen Naturland Richtlinien für den Naturschutz und die Besucher im Wald gleichermaßen hat“, sagte der Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzende Hans Hohenester am Freitag in Gräfelfing: „Durch die naturnahe Bewirtschaftung wird die Stabilität des Ökosystems Wald gestärkt und zugleich seine Attraktivität für Besucher erhöht“, unterstrich Hohenester. Der Naturland Präsidiumsvorsitzende beglückwünschte die Forstleute beim Landesforstamt Berlin zu der Ehrung, die zum „Internationalen Tag des Waldes“ am Samstag in einer Feierstunde in Berlin offiziell überreicht wird.

Der Grunewald im Südwesten des Berliner Stadtgebiets ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt als traditionelles Naherholungsgebiet der Berliner Bevölkerung. Darüber hinaus hat das rund 3.000 Hektar große Waldgebiet eine hohe Bedeutung für den Natur- und Landschaftsschutz, das Stadtklima und die Trinkwassergewinnung. Seit dem Jahr 2002 ist die Waldwirtschaft im Grunewald und den übrigen Waldgebieten der Berliner Forsten – insgesamt gut 25.000 Hektar – zertifiziert nach den „Naturland Richtlinien zur Ökologischen Waldnutzung“.

Natürlichen Artenreichtum des Waldes erhalten
Die Naturland Richtlinien regeln alle Aspekte einer nachhaltigen und naturverträglichen Waldbewirtschaftung. Im Mittelpunkt steht dabei der Erhalt oder die Wiederherstellung naturnaher Wälder mit viel-fältigen, nach Baumart sowie Höhe und Alter gemischten Baumbeständen. Natürliche Verjüngung durch heimische und standortangepasste Baumarten sowie der Verzicht auf Kahlschläge und auf den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sichern die Qualität des Waldes als funktionierendes Ökosystem.

Alte oder abgestorbene Bäume werden gezielt im Wald belassen. Als Biotop-Bäume bieten sie Lebensraum für zahlreiche Tierarten wie den Specht, verschiedene Fledermausarten und Nützlinge. Ein solcher artenreicher Mischwald ist nicht nur von Natur aus weniger anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer, sondern besitzt überdies auch einen sehr viel größeren Erholungswert für den Menschen.

Derzeit bewirtschaften deutschlandweit 18 kommunale und private Waldbetriebe eine Waldfläche von über 53.000 ha nach Naturland Richtlinien. Darüber hinaus hat Naturland mit den „Verarbeitungsrichtlinien für Holz aus Ökologischer Waldnutzung“ die Grundlagen geschaffen für die Zertifizierung ökologisch und gesundheitsverträglich verarbeiteter Holzprodukte.