Nachhaltige Forstwirtschaft – eine Chance und Herausforderung für Waldbesitz und Gesellschaft

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„Der Wald ist weit mehr als nur die Summe seiner Bäume“ erklärte Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft anlässlich des Forstforums „Zukunft der Forstverwaltung in Rheinland-Pfalz“ Ende März in Mainz.

Bleser erinnerte an die Besonderheiten, die die Forstwirtschaft deutlich von fast allen anderen Wirtschaftsbereichen unterscheidet: 365 Tage, 24 Stunden lang „Tag der offenen Tür“, Produktionszeiträume von weit über 100 Jahren, das „Produktionsmittel Baum“ ist zugleich das Produkt. Baum und Unternehmen Wald sind gleichzeitig sensible Lebensräume für viele verschieden Tiere, Pilze und Pflanzen. „Unsere nachhaltige Forstwirtschaft ist nicht nur Lieferant von Deutschlands bedeutendstem nachwachsenden Rohstoff Holz“, so Bleser, „die Waldbesitzer stellen zudem zahlreiche Leistungen für die Gesellschaft wie Naturerlebnis, Wasser,- Lärm-, und Bodenschutz oder frische Luft zur Verfügung“.

Die damit verbundenen Aufgaben sind vielfältig und werden aufgrund steigender gesellschaftlicher Anforderungen aber auch Risiken für den Wald immer komplexer. Beispielhaft nannte Bleser die Herausforderungen des Klimawandels und der notwendigen Anpassung der Wälder.

Die Ergebnisse der jüngsten Bundeswaldinventur bestätigen Waldbesitzern und Forstverwaltungen in Bund und Ländern einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wald.

“Wenn unsere Wälder auf möglichst großer Fläche die vielfältigen Leistungen umfassend erbringen sollen, dann müssen sie aktiv und zielgerichtet gepflegt und nachhaltig bewirtschaftet werden. Versäumte Waldpflege geht immer zu Lasten von Stabilität, Vitalität, Wertzuwachs und letztlich auch der Vielfalt des Waldes“, so Bleser.

Die Waldstrategie 2020 der Bundesregierung hat dieses Erfordernis erkannt und fordert in Anbetracht der steigenden gesellschaftlichen, klimapolitischen, ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüche an Wald und Forstwirtschaft, dass entsprechende Beratungsleistungen für den Kleinprivatwald als öffentliche Aufgabe im Sinne der Daseinsvorsorge und des Gemeinwohls weiter ausgebaut werden sollen.

„Die Länder müssen sich dieser Herausforderung auch bei der Ausgestaltung ihrer Verwaltungs- und Organisationsstrukturen stellen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern sei dabei die beste Grundlage, um den steigenden Anforderungen der Gesellschaft an unseren Wald gerecht zu werden“ so Bleser abschließend.