Orkantief Niklas hat in weiten Teilen Deutschlands schwere Waldschäden verursacht. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) rät Waldbesitzern dazu, entwurzelte, abgebrochene und ineinander verkeilte Bäume nicht selber aufzuarbeiten.
„Die Beseitigung von solchen Sturmschäden erfordert hohe Fachkenntnis und gehört unbedingt in die Hände von Forstprofis“, so der Vorsitzende des Präventionsausschusses der SVLFG Bernd Schulte-Lohmöller.
Kreuz und quer und ineinander verkeilt liegen abgebrochene Bäume, aus der Erde gerissene Wurzelteller, abgebrochene Wipfel – nur erfahrene Profis mit leistungsfä- higen Forstmaschinen sollten sich dieser Aufgabe stellen, solche Windwurfnester aufzuräumen. Waldbesitzer, die darin keine Erfahrung haben, auch wenn sie im Umgang mit der Motorsäge geübt sind, unterschätzen leicht die Gefahren, die von solch einer Extremsituation ausgehen können. Bei entwurzelten oder abgebrochenen Baumstämmen, die unter Spannung stehen, kann bereits ein falscher Schnitt reichen, um den Stamm katapultartig und mit enormer Kraft nach oben oder zur Seite schnellen zu lassen. Weil die Verletzungsgefahr hier erheblich ist, sollte in solchen Situationen immer auf die Hilfe von Profis zurück gegriffen werden. Sie verfügen über Erfahrung, die notwendige Technik und das passende Gerät. Adressen vermitteln die örtlichen Waldbesitzervereinigungen, die Forstverwaltung oder die Ansprechpartner der Maschinenringe. Für Forstprofis, die sich jetzt an die Arbeit machen, um die Sturmschäden zu beheben, hat die SVLFG einige Tipps zusammen gestellt:
– Vor dem Arbeitseinsatz prüfen, ob die erforderliche Schutzausrüstung vorhanden ist und ob Werkzeug und Arbeitsgeräte im einsatzfähigen Zustand sind.
– Schwierige Situationen besonnen und überlegt angehen. Manchmal hilft der Erfahrungsaustausch mit einer weiteren erfahrenen Person.
– Nie unter hängenden Wipfeln und Stämmen oder hinter ungesicherten Wurzeltellern arbeiten! Hier – ebenso wie beim Entzerren verkeilter, unter Spannung stehender Bäume im Windwurfverhau – ist mindestens die Hilfe eines Schleppers und einer Seilwinde unabdingbar, um die Stämme zur Aufarbeitung in einen ungefährlichen Bereich zu ziehen.
– Vor dem Schneiden ist die Spannung gewissenhaft anzusprechen und die daraus abzuleitende Schnitttechnik zu wählen.
– Immer zuerst die Druckseite nicht zu tief ansägen, so dass die Säge nicht einklemmen kann. Danach gefühlvoll von der Zugseite her sägen.
– Bei Stämmen mit besonders starker Spannung sollte der Schnitt seitlich versetzt werden.
– Bei seitlicher Spannung immer von der Druckseite aus arbeiten. Ausführliche Informationen zu diesem Thema im Internet unter www.svlfg.de > Suchbegriff „Windwurfaufarbeitung“. (SVLFG)