Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat beschlossen, dass über 10.300 ha Bundesflächen in MV von Deutschlandweit 31.000 ha nicht privatisiert werden, sondern dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden.
„Ich freue mich, dass wir den Bund davon überzeugen konnten, diesen wertvollen Naturbestand zu erhalten. Dafür habe ich mich schon bei den Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene eingesetzt. Nun ernten wir die Früchte unserer Arbeit. Dass unser Land dabei mit über einem Drittel aller Flächen den größten Anteil erhalten hat und in der Lübtheener Heide das größte zusammenhängende Einzelstück liegt, erfüllt mich mit besonderem Stolz. Nun können wir weiterhin beweisen, dass unser Land eine Vorreiterrolle im Naturschutz spielt und sich der Erhalt der Umwelt und die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums nicht einander ausschließen“, kommentiert Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV, die Entscheidung aus Berlin.
Als Nationales Naturerbe werden Flächen in Deutschland bezeichnet, die seit dem Jahr 2000 als dauerhafte Naturschutzflächen gesichert werden. Dies geschieht durch Übertragungen von Land- und Wasserflächen aus dem Eigentum der Bundesrepublik Deutschland in die Trägerschaft der Bundesländer, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder von Naturschutzverbänden und -stiftungen. Die Flächen weisen einen hohen Naturschutzwert auf, da sie zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten beherbergen, großräumig sind und als Biotopverbund angesehen werden. Die Flächen des Nationalen Naturerbes sind Teil der von der Bundesregierung im Jahr 2007 beschlossenen nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang etwa 35.500 ha hochwertiger Naturschutzflächen u.a. in Nationalparken, UNESCO-Biosphärenreservaten, Naturschutzgebieten, Flächen von Naturschutzgroßprojekten und Natura 2000-Gebieten dem Nationalen Naturerbe zugeordnet.
Gemäß Koalitionsvereinbarung des Bundes von 2013 zwischen CDU/CSU und SPD werden mind. 30.000 Hektar weiterer Flächen von der Privatisierung ausgenommen und in das Nationale Naturerbe übertragen.
Der ehemalige Truppenübungsplatz Lübtheen zählt mit 6.280 ha Größe zählt er zu den wenigen noch vorhandenen unzerschnittenen Landschaften in Deutschland und zeichnet sich durch eine hochwertige Naturausstattung aus. Der Truppenübungsplatz ist Bestandteil verschiedener Europäischer Schutzgebiete (Natura 2000-Gebiete). So sind die Offenlandbereiche auf dem Truppenübungsplatz als Dünen- und Heidelebensräume nach FFH-Richtlinie ausgewiesen. Das größte Vorkommen des Ziegenmelkers in Mecklenburg-Vorpommern, sowie des Raufußkautzes und des Brachpiepers waren neben weiteren Artenvorkommen Anlass, bedeutende Teile des Gebietes als Europäisches Vogelschutzgebiet anzumelden.
„Das zeigt wie wertvoll dieser Lebensraum für die Natur ist und in welch einer Verantwortung wir stehen, diesen zu schützen. Damit bekommt das Biosphärenreservat Elbe eine weitere, besondere Aufwertung. Nun sind über 45.800 ha unseres Landes in der besonderen Schutzkategorie des Nationalen Naturerbes. Das ist gerade im 25. Jahr nach Gründung unseres Landes und nach der ersten Nennung von Schutzgebieten ein besonderes Ereignis für Mecklenburg-Vorpommern“, so der Minister.