BdB: Die Königin im Garten ist die Rose

von

in

„Wie ein jungfräulich Erröten zieht es durch die Lauben hin: Oh, die Rose! – Ach, die Rose ist der Blumen Königin“, dichtete schon die griechische Lyrikerin Sappho 600 Jahre vor Christus. Als Attribut der Göttin Aphrodite ist sie bis heute ein Symbol für Liebe und Schönheit. Im antiken Rom galt sie als Luxusgut: in höheren Kreisen parfümierte man sich mit Rosenöl und trank Wein garniert mit einem Blütenblatt. Die ägyptische Königin Kleopatra soll einst ihren Geliebten Mark Anton in ihrem Gemach empfangen haben, das bis an die Knie mit Rosenblütenblättern gefüllt war. Heute sind Rosen nicht nur als Schnittblumen gefragt, sondern auch die beliebteste blühende Pflanze für den Garten. Einen duftenden Rosenbogen zu durchschreiten, übt auf viele nach wie vor eine starke Faszination aus. Die Kombination aus attraktiven, herrlich duftenden Blüten einerseits und stacheligen Trieben andererseits ist ein spannender Gegensatz, den schon Kinder mit Märchen wie Dornröschen kennenlernen.

Facettenreich und robust
Dunkelrot, Purpur und Orange, Zartrosa, Grün, Gelb und Weiß – die Vielfalt der Farben von Rosenblüten ist groß. Als die Gemahlin Napoleons, Kaiserin Josephine, die erste umfangreiche Rosensammlung anlegte, umfasste diese etwa 250 verschiedene Sorten. Mittlerweile gibt es weltweit rund 30.000 Rosensorten – ein Facettenreichtum, bei dem kaum eine andere blühende Gartenpflanze mithalten kann.

Dabei kommen insbesondere historische Blütenformen wieder in Mode, wie etwa die üppig gefüllten klassischen Rosen. „Einige alte Rosensorten sind allerdings anfällig für Blattkrankheiten“, erklärt Marius Tegethoff, Bereichsleiter für Produktion und Qualitätssicherung beim Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. „Wer garantiert auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten will, sollte eher neue Sorten, am besten ADR-Rosen auswählen. Diese stehen ihren Vorfahren hinsichtlich der Schönheit und des Dufts in nichts nach. Bei ihrer Züchtung wurde aber gleichzeitig Wert darauf gelegt, dass die Pflanzen gesund und robust sind.“

Kletternd, buschig oder kompakt
Welche Rose man wählt, hängt neben dem persönlichen Geschmack vom Standort und der gewünschten Wuchsform ab. Um Mauern, Pergolen oder Rosenbögen bewachsen zu lassen, eignen sich am besten Kletterrosen. Sie bilden lange Triebe, eine Eigenschaft, die sie mit den Ramblerrosen teilen. Bei letzteren sind die Zweige jedoch wesentlich weicher und benötigen deshalb ein gutes Traggerüst. Perfekt eignet sich die Kombination mit einem alten Obstbaum, in den eine Ramblerrose hineinwachsen kann – so wechseln sich Obst- und Rosenblüte ab. Große, gefüllte und perfekt geformte Blüten bieten die Edelrosen. Die einzelnen, stabilen Stiele kann man auch abschneiden und in eine Vase stellen. Beet- oder Buschrosen bieten einen kompakten Wuchs mit vielen Blüten – ebenso wie die kleinere Variante, die Zwergrosen. Wer Böschungen und Hänge bepflanzen möchte, kann Kleinstrauchrosen als Bodendecker einsetzen. Sie kommen aber auch in Pflanzkübeln auf Balkon und Terrasse sehr gut zur Geltung. Bei allen Wuchsformen bietet der Fachhandel verschiedene Blütenfarben, manche sind sogar zweifarbig, andere haben kaum Dornen oder bilden im Herbst besonders schöne Hagebutten.

ADR-Rosen
Um bei der großen Auswahl an Rosen den Überblick zu behalten, lohnt es sich auf das ADR-Prädikat zu achten. „ADR steht für die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung.

Dies ist ein Arbeitskreis aus Vertretern des BdB, Rosenzüchtern und unabhängigen Experten“, erklärt Tegethoff. „Jedes Jahr werden neue Rosensorten aus ganz Europa auf ihre Qualität geprüft. Dabei ist das wichtigste Bewertungskriterium die Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten. Außerdem sind Merkmale wie Wirkung der Blüte, Duft, Wuchsform, Reichblütigkeit und Winterhärte ausschlaggebend.“

Nach der dreijährigen Prüfung wird an die besten Rosen das ADRPrädikat verliehen. Falls sich nach Jahren die Eigenschaften, vor allem bezüglich der Gesundheit, nicht bewähren, kann dies jedoch auch wieder aberkannt werden. Da gesunde Pflanzen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern, ist dieses Engagement auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Weitere Informationen zu ADRRosen sind auf www.gruen-ist-leben.de und www.adr-rose.de zu finden. Im Kreis Pinneberg befindet sich auf dem Gelände des Gartenbauzentrums SchleswigHolstein in Ellerhoop ein Sichtungs- und Prüfstandort. (BdB)