Rund 78% der Deutschen sind davon überzeugt, dass der Klimawandel bereits stattfindet. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Kassel. Weitere 12% erwarten einen Klimawandel in der Zukunft. Diese Zahlen sind zwar deutlich höher als in den USA, aber niedriger als in China.
Nach der Studie von Prof. Dr. Andreas Ziegler, Leiter des Fachgebiets Empirische Wirtschaftsforschung an der Uni Kassel, beträgt der Anteil der Klimaskeptiker in Deutschland weniger als 6%. In den USA sind dagegen lediglich rund 69% der Befragten derzeit vom Klimawandel überzeugt, weitere knapp 10% rechnen für die Zukunft damit. Darüber hinaus bestreitet etwa jeder Zehnte dieser Gruppe einen Beitrag menschlicher Aktivitäten zum Klimawandel. Demgegenüber nehmen in China mehr als 89% der Befragten den Klimawandel bereits jetzt wahr, weitere rund 9% erwarten ihn in Zukunft.
Die Teilnehmer der Studie wurden auch danach gefragt, ob sie bereit seien, für Klimaschutzmaßnahmen Geld zu bezahlen – ob in Form öffentlicher Ausgaben oder über höhere Preise für klimafreundliche Produkte. In Deutschland unterstützt zwar eine Mehrheit von rund 73% öffentliche Programme, nur rund 41% aber würden selber höhere Preise für Produkte akzeptieren. Für die USA sind die Zahlen deutlich niedriger (44%/28%). In China hingegen erklären sich rund 80% der Befragten bereit, mehr Geld für klimafreundliche Produkte zu bezahlen.
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Einstellungen der Befragten zum Klimawandel und zur Bekämpfung des Klimawandels sehr stark durch die ideologische Orientierung und durch das Umweltbewusstsein geprägt sind. Für seine Studie befragte Ziegler insgesamt mehr als 3.400 Personen in den USA (1.010 Befragte), Deutschland (1.005) und China (1.430). Die Studie war Teil des Projekts VolFair – Bedeutung freiwilliger Beiträge und von Fairnesspräferenzen für den Erfolg internationaler Klimapolitik – das von der Universität Kassel federführend durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt wird.