„Mit dem erfolgreichen Abschluss des LIFE+-Projekts Rheinauen bei Rastatt unter der Federführung des Regierungspräsidiums Karlsruhe haben alle Beteiligten in den vergangenen fünf Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass es lohnt, sich gemeinsam für eine bessere Umwelt, den Erhalt der Artenvielfalt, eine ökologische Verbesserung unserer Gewässer und eine bessere Umweltbildung zu engagieren. Gewinnerin war dabei vor allem die Natur. Die grün-rote Landesregierung hat den Naturschutz ins Zentrum der Politik gerückt und eine wegweisende Naturschutzstrategie vorgelegt. Sie weiß deshalb dieses großartige bürgerschaftliche Engagement zu würdigen und stellt gerne auch zukünftig Mittel für solche wegweisenden Projekte bereit“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde am Donnerstag (10. September) bei einem Empfang im Schloss Rastatt.
Mit dem im Juni 2011 begonnenen Naturschutzprojekt sei es eindrucksvoll gelungen, Hochwasserschutz, Naturschutz und Umweltbildung zu einem beeindruckenden Gesamtprojekt zu verbinden und wertvolle Synergien zu entwickeln, so Bonde weiter. Die Stiftung Naturschutzfonds engagierte sich als Projektpartnerin, als Kofinanzierer beteiligten sich die Wasserwirtschaftsverwaltung, der Angelsportverein Rastatt, der NABU-Kreisverband Rastatt, der BUND Südhardt, die Umweltstiftung Rastatt, die Städte Rastatt und Baden-Baden, die Gemeinden Durmersheim, Elchesheim-Illingen und Steinmauern sowie der Riedkanal Zweckverband. Das Projekt wurde mit rund 4,7 Millionen Euro von der Europäischen Kommission kofinanziert. Die Rastatter Rheinaue sei mit einer Fläche von rund 850 Hektar eines der größten und schönsten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg, sagte Regierungspräsidentin Nicolette Kressl: „Mit den LIFE+-Projekten im Regierungsbezirk Karlsruhe sind in den vergangenen Jahren über 20 Millionen Euro für die Auenentwicklung in Fauna-Flora-Habitat-Gebieten investiert worden.“
Ziel des Naturschutz-Projekts war es, auetypische Lebensräume und Arten an Rhein und Murg zu erhalten und zu entwickeln. In den vergangenen fünf Jahren wurden dazu unter anderem ein Abschnitt des Riedkanals naturnah umgestaltet, ein Altarm der Murg reaktiviert, abschnittsweise die Dämme an der Murg zurückverlegt und umfangreiche naturnahe Überflutungsflächen geschaffen. Im Rhein wurden Kiesflächen und Kiesinseln als potenzielle Bruthabitate für Flussseeschwalbe und Flussuferläufer hergestellt und gesichert, ebenso Laichhabitate für kieslaichende Fische. Für Fischarten wie den Schlammpeitzger wurden in zahlreichen Gräben Lebensraum verbessernde Maßnahmen durchgeführt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts waren Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsmaßnahmen. Die Stiftung Naturschutzfonds informierte Bürgerinnen und Bürger mittels eines mobilen, mit modernster Technik ausgestatteten Informationszentrums über das Projekt. Zudem wurden an sechs Schulen Kaltwasseraquarien mit typischen heimischen Fischarten eingerichtet und damit Schülerinnen und Schülern, aber auch allen anderen Interessierten ein spannender Einblick in die ansonsten nur schwer zugängliche Unterwasserwelt der heimischen Fischarten ermöglicht. Ebenfalls erarbeitet wurden begleitende Informations- und Unterrichtsmaterialien.
„Naturschutzerfolge werden selten von Einzelnen erarbeitet – viele Hände müssen an einem Strang ziehen, um ein Projekt zu einer Erfolgsgeschichte zu machen“, sagte Minister Bonde. Das Projekt Rheinauen bei Rastatt habe einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass im vertrauensvollen und konstruktiven Miteinander aller beteiligten Akteure das Erfolgsrezept der baden-württembergischen LIFE+-Projekte liege. „Ich hoffe sehr, dass wir in den kommenden Jahren neue spannende Naturschutz-Projekte in Baden-Württemberg initiieren können, von denen Natur und Menschen profitieren werden“, sagte Bonde abschließend.