Steckrübe: Renaissance eines alten Wintergemüses

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Steckrüben gehören zu jenen Gemüsesorten, die früher in vielen Variationen gegessen wurden. Insbesondere in Notzeiten kamen sie als Ersatz für stärkereiche Kartoffeln auf den Tisch. Da es fast kein anderes Gemüse über den Winter gab, wurden sie zum Hauptlebensmittel für Menschen. Dabei waren sie ursprünglich Nahrung für das Vieh. Danach verschwanden Steckrüben für viele Jahre vom Speiseplan, heute erleben sie zu Recht eine Renaissance.

Die kalorienarme Rübe gehört zu den Kreuzblütengewächsen und ist mit Raps und Kohl verwandt. Sie ähnelt im Geschmack Kohlrabi mit einem süßen Hauch. Sortenabhängig variiert die Schalenfarbe dieser Erdrübe von grün-gelblich über rötlich. Es gibt sie auch in rotbraunen bis violetten Tönen. Verwendet man die gelbfleischige Steckrübe als Beilagengemüse, bringt sie Farbe auf den Teller.Erstaunlich ist auch ihre Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit. Kombiniert man Steckrüben mit Obst, z. B. Apfel, oder anderem Gemüse, nimmt sie diesen Geschmack an und gibt dem Gericht einen harmonischen Wohlgeschmack.

Steckrüben liefern vor allem Stärke, was die leicht süßliche Note ausmacht. Sie liefern die Vitamine C und Beta-Carotin. Vitamin C stärkt gerade in den Wintermonaten unser Immunsystem, wohingegen Beta-Carotin freie Radikale abfängt und die Zellen widerstandsfähiger macht. Bei den Mineralstoffen ist das entwässernde Kalium, aber auch das knochenstärkende Calcium von Bedeutung. Schwefelhaltige Öle geben der Steckrübe den kohligen Geschmack. Die zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe gehörenden Senfölglycoside schützen Magen und Darm.

Tipps für Einkauf, Lagerung und Zubereitung:
Steckrüben haben von September bis Mai Saison. Kaufen Sie die Ware auf dem Wochenmarkt oder direkt ab Hof, das spart lange Transportwege und stärkt die heimische Landwirtschaft.

Frische Ware erkennen Sie an der glatten Schale und der festen Rübe. Wählen Sie kleinere Knollen, sie sind zarter. Größere Exemplare, die bis zu 1,5 kg schwer werden können, weisen häufiger holzige Stellen auf.

Entfernen Sie nach dem Kauf die Blätter, denn sonst wird die Rübe weich. Lagern Sie Steckrüben im Gemüsefach des Kühlschranks. Darin halten sie sich eine Woche frisch. Dunkel und kühl im Keller gelagert, so wie Kartoffeln es mögen, lassen sie sich sogar über Monate aufbewahren.

Für die Steckrübe gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten. Für die Zubereitung waschen Sie die Steckrübe und entfernen die Schale. Je nach Verwendungszweck, für Eintöpfe oder Püree, schneiden Sie sie in gleichgroße Stücke oder Streifen.

Garen Sie Steckrüben möglichst schonend bis sie bissfest sind, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten. Verwenden Sie die Garflüssigkeit für die Soßenbereitung, dann gehen die darin enthaltenen gelösten Mineralstoffe nicht verloren. Wenn Steckrüben zu lange gekocht werden, bildet sich der Kohlgeschmack stärker aus.

Die Steckrübe schmeckt gut als Gemüsebeilage. Sie ergänzt in Eintöpfen hervorragend Möhren und Kartoffeln. In der herzhaften Küche passt Geräuchertes gut dazu. (BBV)