Der Gley wurde zum Boden des Jahres 2016 gekürt. Schleswig-Holstein übernimmt die Schirmherrschaft.
Umweltminister Habeck: "Grundwasserböden sind ein gefährdeter Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Wir wollen die Schirmherrschaft über den Boden des Jahres nutzen, um auf Vielfalt, Besonderheiten aber auch die Empfindlichkeit von Böden aufmerksam zu machen."
Der Boden des Jahres 2016
Gleye, auch Grundwasserböden genannt, sind Böden, die von hoch stehendem Grundwasser beeinflusst werden. Sie sind Standorte für seltene Pflanzen und Tiere. In Deutschland werden Grundwasserböden meist entwässert, um intensiver landwirtschaftlich genutzt zu werden. Humusabbau, Bodenverdichtung und der Verlust von seltenen Tieren und Pflanzen können die Folge sein.
Boden ist multifunktional
Böden sind die unverzichtbare und unvermehrbare Lebensgrundlage sowohl für den Menschen und alle anderen terrestrischen Lebewesen. Rund 90 Prozent der Nahrungsmittelproduktion basieren auf Böden. Gesunde Böden sind somit die Voraussetzung für gesunde Nahrungsmittel. Der Boden dient ebenso der Erzeugung von Futtermitteln, Energiepflanzen und anderen nachwachsenden Rohstoffen.
Doch Böden sind mehr – sie sind Lebensraum für rund ein Viertel aller vorkommenden Arten, sie sie speichern und filtern Wasser und Nährstoffe, aber auch Schadstoffe. Sie schützen so das Grundwassers. Darüber hinaus sind Böden weltweit nach den Ozeanen die zweitgrößten Kohlenstoffspeicher, sie leisten somit einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz.
Boden unter Druck
Aufgrund seiner vielfältigen Leistungen gerät der Boden aber zunehmend unter Druck: Landwirtschaft, Industrie, Energiewende sowie Siedlungs- und Verkehrsflächen beanspruchen den Boden zunehmend. Durch Flächenversiegelung oder Rohstoffabbau gehen in Deutschland täglich 73 ha Boden verloren. Darüber hinaus können Bodenverdichtung, Humusverlust, der Eintrag von Schadstoffen und Bodenerosion dem Boden schaden.