Es dauert nicht mehr lange, bis die ersten Hummeln fliegen. Etwa Anfang April ist es so weit. Dann sucht die Bunte Hummel wieder auf blühenden Wiesen nach Pollen und Nektar. Ihrem Namen macht sie alle Ehre, denn der Pelz ist sehr abwechslungsreich gefärbt – hell gelblich bis weiß mit einem breiten schwarzen Streifen an der Brust und einem orangeroten Hinterleib. An den Blüten ist sie flotter unterwegs als andere Hummeln, und auch an ihrem etwas höheren Summton kann man sie gut erkennen.
Das Wildbienen-Kataster hat die Bunte Hummel (‚Bombus sylvarum‘) zur Wildbiene des Jahres 2016 gewählt, da sie besonderen Schutz braucht. Noch ist sie in Deutschland weit verbreitet. Aber für die Insekten wird es immer schwieriger, bis in den Herbst hinein ausreichend Nahrung zu finden. Denn immer mehr blütenreiche Wiesen, Weiden und bunte Wegränder gehen verloren.
Im Frühjahr erscheinen die Königinnen und bauen unterirdisch ihre Nester, die sich häufig in alten Mäusenestern befinden. Die Königin legt meist acht Eier in eine Gemeinschaftszelle aus Wachs. Aus ihr schlüpft innerhalb eines Monats die erste Generation von Arbeiterinnen. Sie versorgen die Brut und die Königin mit Nahrung. Im Laufe des Sommers kann das Volk auf bis zu 150 Tiere anwachsen. Ab Ende Juli schlüpfen die Männchen und Jungköniginnen, die sich außerhalb des Nestes paaren. Nur die begatteten jungen Hummelköniginnen überwintern, das übrige Volk stirbt.
Die Wildbienenfreunde wünschen sich mehr Engagement für ein reiches Blütenangebot an heimischen Pflanzen an Wegrändern, auf Wiesen, aber auch in Gärten und Parks. Sie empfehlen, auf Düngemittel zu verzichten und Wiesenblumen-Mischungen aus heimischen Wildpflanzen auszusäen. Ideal ist es, bei der Bunten Hummel beliebte Arten wie Klee und Gewöhnlicher Natternkopf anzupflanzen.
Seit dem Jahr 2013 sucht das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ jährlich eine besonders interessante Wildbienenart aus. Die Insekten sind aufgrund ihrer Bestäubungsleistung von großer Bedeutung für den Erhalt der heimischen Lebensgemeinschaften. Das Kuratorium arbeitet im Rahmen des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster, der innerhalb des Entomologischen Vereins Stuttgart aktiv ist. (Quelle: www.aid.de)