Rhododendrengärten: Farbexplosionen im Frühling

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Parks und große Landschaftsgärten sind ohne Rhododendrensträucher nicht vorstellbar. In jedem Frühjahr ziehen ihre auffälligen Blüten alle Blicke auf sich. Sie bestechen vor allem mit violetten und blauen Farbnuancen, aber es gibt auch viele Gelb-, Weiß-, Rosa-, Orange- und Rottöne. Rhododendrongehölze sind auf dem ganzen Erdball verbreitet. Weltweit gibt es mehr als 1.000 Arten und Sorten in ganz unterschiedlichen Größen. Das Spektrum reicht von Zwergformen, die nur 20cm hoch werden und mit denen sich hervorragend auch kleinere Gärten und Vorgärten gestalten lassen, bis zu „Riesen", die eine Höhe von bis zu fünf Metern und mehr erreichen können. Azaleen gehören übrigens botanisch auch zur Gattung Rhododendron.

Rhododendren werden von Landschaftsgärtnern nicht nur wegen ihrer Blütenpracht gern bei der Gartengestaltung eingesetzt: Mit den immergrünen Gewächsen lassen sich Flächen gut strukturieren und das ganze Jahr über Farbe in den Garten bringen. Die dicken, dunkelgrünen Blätter der Pflanzen sind sehr charakteristisch und können bei einigen Sorten auch silbrig-weiß und auf der Unterseite braun-pelzig austreiben. Nach der Blüte vertragen Rhododendren einen Rückschnitt. Bei so genannten Baumrhododendren werden die Stämme im unteren Bereich freigehalten. Das macht diese zu auffälligen Solitären, die auch außerhalb der Blühsaison echte Hingucker sind.

Pflanzen und pflegen
Rhododendren sind sehr langlebige Moorbeetpflanzen, stellen aber einige Anforderungen an ihren Standort. Sie gedeihen am besten, wenn sie nicht zu nass stehen und überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Da Rhododendren ihren natürlichen Standort im Wald haben, bevorzugen sie auch im Garten einen halbschattigen Platz. Wichtig für ein gesundes Wachstum ist ein lockerer und saurer Boden. Der Landschaftsgärtner kann bei Bedarf eine Bodenanalyse durchführen, bei der auch der pH-Wert Mithilfe von Teststreifen bestimmt wird. Der optimale Bereich liegt zwischen 4,2 und 5,5. Es gibt aber auch einige kalktolerantere Rhododendrensorten, die besser mit ton- und lehmhaltigen Böden und einem pH-Wert bis ca. 6,5 zurechtkommen, wie er in den meisten Gärten vorliegt.

Die Wurzelstruktur der Rhododendren ist sehr fein. Es ist wichtig, dass das Pflanzloch großzügig ausgehoben wird. Um einem neu gepflanzten Rhododendron optimale Startbedingungen zu geben, empfiehlt es sich, das Loch mit einer Mischung aus Torfmull und spezieller Rhododendrenerde aufzufüllen. Vorteilhaft ist es außerdem jährlich eine Schicht aus Rindenmulch aufzutragen. Gedüngt werden sollte mit speziellem Rhododendrendünger. Kompost ist aufgrund seines hohen pH-Wertes nicht geeignet. Das ultimative Blühergebnis erzielen Gartenbesitzer, wenn verblühte Pflanzenteile regelmäßig ausgebrochen werden. Dies bewirkt, dass die Gehölze keine Energie für die Samenbildung verschwenden, sondern alle Kraft in die Bildung neuer Blütenknospen stecken.

Planen und gestalten
Bei der Auswahl der Rhododendren sollte man sich rechtzeitig auf ein Farbkonzept festlegen. Landschaftsgärtner empfehlen entweder, sich für einen einzigen Farbton zu entscheiden oder Blütenfarben zu wählen, die im starken Kontrast zueinander stehen. Ein Durcheinander zufälliger, nicht geplanter Farben in einem Beet nebeneinander ist zu vermeiden. Allerdings lassen sich selbst rosa- und orangefarbene Blüten – die eigentlich nicht miteinander harmonieren würden – durch das gekonnte zusätzliche Einbringen von weißblühenden Sträuchern gut kombinieren. Durch eine geschickte Arten- und Sortenwahl kann sich zudem die Blütezeit der Rhododendren im Garten von Ende März bis Ende Juni erstrecken.

Obwohl es so viele unterschiedliche Rhododendronarten und -sorten gibt, wirken reine Rhododendrongärten manchmal etwas langweilig und trist. Vor allem dann, wenn die Blütezeit vorbei ist. Landschaftsgärtner wählen deshalb als Begleiter Pflanzen, die vor oder nach der Rhododendronsaison mit schönen Blüten, silbrigen und hellgrünen Blättern oder leuchtender Herbstfärbung die Blicke auf sich ziehen. Die Experten wissen genau, welche Begleitpflanzen gut mit den Rhododendren harmonieren und welche die gleichen Ansprüche an den Standort stellen. Da sie auch abschätzen können, wie groß einzelne Pflanzen werden und wie sehr sie sich ausbreiten, können sie durch gezielte Pflanzenauswahl vermeiden, dass sich die Gewächse später gegenseitig behindern. (Quelle: BGL)